Fleischfressende Pflanzen – Steckbrief häufiger Arten

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Fleischfressende Pflanzen gehören zu den Wasserschlauchgewächsen.

Rund 1.000 verschiedene fleischfressende Pflanzen gibt es weltweit. 15 Arten sind sogar in Deutschland heimisch. Die Arten unterscheiden sich unter anderem durch die Art und Wiese, wie ihre Fallen funktionieren.

Übersicht häufige Arten

Fast alle fleischfressenden Pflanzen sind weltweit geschützt. Der Grund dafür ist, dass sie ganz bestimmte Biotope benötigen. Der Ausfuhr der Pflanzen ist ebenfalls untersagt, weshalb in den Handel ausschließlich Zuchtformen kommen. Streng geschützt sind auch die heimischen Arten, die ebenfalls nicht aus ihren natürlichen Biotopen entnommen werden dürfen.

Übersicht der häufigsten Gattungen:

  • Fettkräuter
  • Kannenpflanzen
  • Kobralilie
  • Schlauchpflanzen
  • Sonnentau
  • Sumpfkrug
  • Venusfliegenfalle
  • Zwergkrug

Obwohl die Arten weit verbreitet sind, ist davon wiederum nur eine kleine Menge im Handel zu erwerben, die im Steckbrief vorgestellt werden.

Fettkräuter

  • Botanische Bezeichnung: Pinguicula
  • Pflanzenfamilie: Wasserschlauchgewächse (Lentibulariaceae)
  • Arten weltweit: ca. 102 Arten
  • Verbreitungsgebiete: Nordhalbkugel (äußerster Nordwesten ausgenommen), Afrika, Mittel- und Südamerika bis nach Feuerland, fehlend in Neuseeland und Australien
  • Heimische Arten: Pinguicula alpina, Pinguicula vulgaris
  • Fallenart: Klebefallen
  • Standortansprüche: nährstoffarme Böden, gerne auch saure Torfböden, Felsspalten

Im Handel erhältlich ist meist ein Fettkraut, das blassviolette Blüten hervorbringt. Dabei handelt es sich um eine Variante aus den USA, die, im Vergleich zu den heimischen Arten, nicht frostfest ist.

Die Vermehrung der Fettkräuter passiert neben Samen auch unterirdisch über Brutzwiebeln, die sich kurz nach der Blüte bilden. Sie kann dadurch einfach über Teilung vermehrt werden.

Sonnentau

  • Botanische Bezeichnung: Drosera
  • Pflanzenfamilie: Sonnentaugewächse (Droseraceae)
  • Arten weltweit: ca. 200 Arten
  • Verbreitungsgebiete: weltweit, Hauptverbreitungsgebiete in Australien, Südamerika und Afrika
  • Heimische Arten: Drosera anglica, Drosera intermedia, Drosera rotundifolia
  • Fallenart: Klebefallen
  • Standortansprüche: feuchte nährstoffarme saure Böden, benötigen viel Sonne

Der Sonnentau war in der Volksmedizin eine beliebte Heilpflanze. Durch seine begrenzten Biotope wie Moore, Heiden oder Sümpfe und der intensiven Nutzung der Pflanze, stand sie bald vor dem Aussterben. Der Bestand heimischer Arten konnte sich in geschützten Biotopen allerdings wieder stabilisieren.

Kannenpflanzen

  • Botanische Bezeichnung: Nepenthes
  • Pflanzenfamilie: Kannenpflanzengewächse (Nepenthaceae)
  • Arten weltweit: ca. 200 Arten
  • Verbreitungsgebiete: tropische und subtropische Regionen, vorwiegend Indonesien, Philippinen, Malaysia
  • Fallenart: Fallgruben
  • Standortansprüche: heiße und feuchte Tieflandbereiche

Kannenpflanzen gehörten zu den Arten, die in tropischen Regenwäldern beheimatet sind. Aufgrund der Größe der Regenwaldgebiete sind noch viele Arten nicht entdeckt und es werden immer wieder neue Arten beschrieben.

Venusfliegenfalle

  • Botanische Bezeichnung: Dionaea
  • Pflanzenfamilie: Sonnentaugewächse (Droseraceae)
  • Arten weltweit: 1 Art
  • Verbreitungsgebiete: ausschließlich in North und South Carolina
  • Fallenart: Klappfallen
  • Standortansprüche: dauerfeuchte Standorte, sonnig

Obwohl es von der Venusfliegenfalle lediglich eine einzige Art gibt, ist sie weltweit die Art, die am häufigsten verkauft wird. Durch intensive Züchtungen gibt es optische Variationen etwa mit rötlicheren Blättern.