Glockenblume pflanzen und pflegen

glockenblume
Die Glockenblume begeistert mit ihren hübschen glockenförmigen Blüten

Glockenblumen (bot. Campanula) sind hübsche und pflegeleichte Blumen, die sich problemlos sowohl im Gartenbeet als auch als Zimmerpflanze im Topf kultivieren lassen. Ihren Namen erhielten die Blumen wegen ihrer zarten, glockenförmigen Blüten, die es ursprünglich nur in blauvioletten Tönen gab. Mittlerweile können Sie jedoch auch unter weißen, gelben, rosafarbenen, roten und sogar orange blühenden Zuchtformen wählen. Mit der folgenden Pflegeanleitung haben Sie besonders lange Freude an der farbenfrohen Pracht.

Herkunft und Verbreitung

Im sommerlichen Garten dürfen die hübschen Glockenblumen ebenso wenig fehlen wie als schmückendes Blütenelement auf dem Balkon oder der Terrasse. Dabei haben Sie nicht nur die Auswahl zwischen verschiedenen Blütenfarben, sondern auch zwischen über 300 unterschiedlichen Arten mit diversen, ihren jeweiligen Naturstandorten angepassten Bedürfnissen. Glockenblumen sind eine artenreiche Gattung innerhalb der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae) und stammen aus den unterschiedlichsten Lebensräumen der nördlichen Erdhalbkugel: Die meisten im Garten kultivierten Arten haben ihre Heimat im mediterranen Raum, auf der Balkanhalbinsel sowie im Kaukasus, so manche Varietät ist jedoch in Asien, vor allem im Iran und dem Himalaya, sowie in Nordamerika zu Hause.

Auch im Hinblick auf ihr Vorkommen in der Natur unterscheiden sich die Arten: Glockenblumen finden sich auf Wiesen, Felssteppen und Berghängen ebenso wie in den unwirtlichen Höhen der Hochgebirge. So findet sich auf für jeden Gartenstandort die dafür passende Art. Glockenblumen sind in der Regel sommergrüne Stauden, die lediglich ein- bis zweijährig kultiviert werden. Es gibt jedoch auch immergrüne Formen.

Verwendung

Glockenblumen lassen sich sowohl im Sommerblumenbeet oder der Staudenrabatte pflegen wie in einem Topf auf dem Balkon oder gar als Zimmerpflanze. Grundsätzlich eignen sich alle angebotenen Glockenblumenarten und -sorten für die Kübelkultur, wobei manche Varianten wohl eine besonders hübsche Figur dabei machen. Sorten mit langen, hängenden Trieben etwa sind prädestiniert für ein hohes Pflanzgefäß oder eine Blumenampel und wirken darin besonders attraktiv. Auch für den Balkon- bzw. Blumenkasten eignen sich die zarten Blumen, sofern sie nicht allzu hoch werden. Denken Sie daran: Je kleiner der Topf und je geringer das darin enthaltene Erdvolumen, desto kleiner muss auch die darin lebende Pflanze sein.

Für die Zimmerkultur eignet sich hingegen lediglich die Art Campanula isophylla, die es in vielen verschiedenen Sorten gibt. Bei allen anderen Glockenblumen wird es mit der Zeit zu Problemen aufgrund von Lichtmangel kommen.

Aussehen und Wuchs

Die verschiedenen Glockenblumen-Arten unterscheiden sich auch im Hinblick auf ihr Wuchsverhalten und ihre Größe teils sehr stark voneinander. Klein bleibende, kompakt wachsende Arten wie beispielsweise die Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica) oder die Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia) werden selten höher als zehn Zentimeter und bilden dichte Polster aus. Andere Arten wie die aufrecht wachsende Dolden-Glockenblume (Campanula lactiflora) hingegen werden bis zu zwei Meter hoch.

Blätter

Die Laubblätter der meisten Glockenblumen-Arten sind ungeteilt, wobei manche Varianten herzförmiges oder gezähntes Laub entwickelt. Ebenfalls charakteristisch sind die kleinen, weißen Drüsen entlang der Blattränder. Nebenblätter sind hingegen in der Regel nicht vorhanden.

Blüten und Blütezeit

Charakteristisch für die Gattung sind die namensgebenden, meist glockenförmigen Blütenkelche, die je nach Art und Sorte auch röhren- oder sternähnlich aussehen können. Die meisten Glockenblumen blühen zwischen Juni und September, wobei die Blüten typischerweise blau oder violett gefärbt sind. Das umfassende Farbspektrum reicht von hellem Himmelsblau bis hin zu einem tiefen Violett. Daneben existieren mittlerweile jedoch auch viele andersfarbige Zuchtsorten, etwa die weiß blühenden Sorten der Knäuel-Glockenblume ‚Alba‘ oder der Zwerg-Glockenblume ‚Bavaria White‘.

Neben der Blütenfarbe und -form unterscheiden sich die unterschiedlichen Arten der Glockenblumen auch in der Anordnung der einzelnen Blüten. Oft handelt es sich um einzeln stehende Blütenkelche, manchmal sind diese jedoch auch in Trauben oder Rispen angeordnet.

Früchte

Glockenblumen bilden so genannte Porenkapseln aus, wobei es sich um eine in der Pflanzenwelt sehr seltene Form von Kapselfrüchten handelt. Hierbei öffnen sich die Früchte bei der Reifung nicht, stattdessen fallen die Samen einfach durch vorhandene Löcher heraus. Die Gattung neigt an günstigen Standorten stark zur Selbstaussaat, weshalb Sie Verblühtes am besten rechtzeitig wegschneiden – jedenfalls dann, wenn Sie selbst keine Samen ernten wollen.

Giftigkeit

Im Gegensatz zu so mancher Behauptung in Internetforen konnte bislang noch kein wissenschaftlicher Nachweis für eine eventuelle Giftigkeit von Glockenblumen erbracht werden. Somit gelten die hübschen Blumen als ungiftig. Das Beispiel der Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus) zeigt dies anschaulich, denn ihre Blätter werten jeden Wildkräutersalat auf, ihre Wurzeln lassen sich wie Sellerie zubereiten und schmecken auch ähnlich.

Allerdings reagieren manche Menschen sowie kleine Kinder und Haustiere oftmals empfindlich auf den Milchsaft, der leicht reizende Alkaloide enthält. Aus diesem Grund sollten Sie die Pflanze besser von neugierigen wie hungrigen Haustieren und Kleinkindern fernhalten: Diese könnten sich nach dem Verzehr von Blättern oder Blüten anschließend möglicherweise unwohl fühlen.

Standort

So unterschiedlich die zahlreichen Glockenblumen-Arten auch sind, in einem sind sie sich relativ einig: Die meisten brauchen viel Sonne und gedeihen daher an einem sonnigen bis licht halbschattigen Standort am besten. Achten Sie dabei jedoch genau auf die konkreten Bedürfnisse der ausgewählten Art: Manche Glockenblumen bevorzugen einen vollsonnigen Platz, andere kommen hingegen auch im Halbschatten prima zurecht. Die Waldglockenblume (Campanula latifolia var. macrantha) beispielsweise wächst in der Natur unter großen Bäumen und passt daher wunderbar als Unterpflanzung von Gehölzen in den Garten oder auf einen nicht ganz so sonnigen Balkon. Daneben wurden auch weitere Sorten speziell für die Kultur unter halbschattigen Bedingungen gezüchtet. Dadurch findet sich für fast jeden Platz die passende Variante – lediglich im Schatten gedeihen die Pflanzen nicht.

Selbst für die Sonnenanbeter unter den Glockenblumen problematisch ist die heiße Mittagssonne während der Sommermonate. Unter ihrem Einfluss können die zarten Blätter und Blüten verbrennen, weshalb Sie die Pflanze entweder schattieren oder aber die Kübel zeitweise schattiger stellen sollten. Viele Campanula-Arten sind mehrjährig und auch bei einer Kübelkultur auf dem Balkon gut zu überwintern. Wer mehr Abwechslung möchte, zieht stattdessen einjährige Sorten. Auch diese gibt es in einer großen Auswahl.

Werden Glockenblumen in Zimmerkultur gehalten, sollte der Standort hell, aber möglichst kühl sein. Ein nach Süden ausgerichtetes Fenster ist daher nicht unbedingt die beste Wahl, stattdessen dürfte sich die Pflanze in Richtung Westen oder Osten wohler fühlen. Die trockene und warme Heizungsluft im Winter vertragen die Blumen ebenfalls nicht, weshalb Sie sie besser an einen anderen Platz stellen.

Boden / Substrat

Im Hinblick auf den Boden bzw. das Substrat sind Glockenblumen eigentlich recht anspruchslos, so lange der jeweilige Untergrund locker und gut durchlässig ist. Überschüssiges (Gieß-)Wasser sollte rasch abfließen können und sich nicht stauen. Am wohlsten fühlen sich die Blumen jedoch in einem nahrhaften, lehmhaltigen Boden, dem Sie bei der Pflanzung Kompost und groben Sand untermischen können. Balkonpflanzen gedeihen am besten in einer Blumen- oder Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis, wobei eine Topfdrainage Pflicht ist. Glockenblumen reagieren recht empfindlich auf Nässe.

Aussaat

Glockenblumen lassen sich unkompliziert aus gekauften oder im Vorjahr selbst gesammelten Samen heranziehen. Die Anzucht der jungen Pflanzen für Balkon und Garten erfolgt ab Ende Februar im Haus. Und so funktioniert es:

  • Füllen Sie kleine Anzuchttöpfe oder eine flache Schale mit Anzuchterde.
  • Säen Sie die Samen darin aus.
  • Halten Sie das Substrat leicht feucht, jedoch nicht nass.
  • Improvisieren Sie mittels einer lichtdurchlässigen Abdeckung ein Zimmergewächshaus.
  • Stellen Sie das Anzuchtgefäß an einen warmen und hellen Standort.
  • Es darf jedoch nicht in der vollen Sonne stehen!
  • Nach den Eisheiligen pflanzen Sie die Sämlinge ins Beet oder in den Kübel.
  • Die Keimlinge sowie die jungen Pflanzen sind frostempfindlich.
  • Deshalb dürfen Sie sie nicht zu früh ins Freie bringen.

Zu beachten ist weiterhin, dass manche Glockenblumen-Arten zu den Dunkelkeimern gehören. Deren Samen müssen Sie bei der Aussaat mit dem Anzuchtsubstrat bedecken. Im Gegensatz dazu dürfen die Samenkörner der lichtkeimenden Arten auf keinen Fall abgedeckt werden, sie liegen lediglich auf dem Substrat auf.

Außerdem sind die meisten Glockenblumen klassische Kaltkeimer, deren Samen Sie vor der Aussaat für vier bis sechs Wochen stratifizieren müssen. Dazu mischen Sie sie mit feuchtem Sand, verschließen sie in einer Tüte o. ä. und lagern sie für den entsprechenden Zeitraum im Gemüsefach des Kühlschranks.

Sofern Sie die Samen selbst ernten, sollten Sie sie bestenfalls sofort aussäen, beispielsweise in einem Frühbeet o. ä. Zum Einen sind Glockenblumensamen nicht besonders lange haltbar, so dass ihre Keimfähigkeit mit einer längeren Lagerung schwindet, zum Anderen sparen Sie sie auf diese Weise die nötige Stratifizierung im Kühlschrank. Lediglich die jungen Pflanzen müssen vor Frost geschützt werden.

Pflanzen

Erwachsene, bereits gut bewurzelte Pflanzen können Sie ab April ins Freie oder auf den Balkon pflanzen. Achten Sie jedoch auf eventuelle Spätfröste, denn diese können den Glockenblumen je nach Art und Sorte erheblichen Schaden zufügen. Gegebenenfalls schützen Sie sie über Nacht mit einer Abdeckung, etwa einem Gärtnervlies oder dem Reisig von Nadelgehölzen.

Pflanzen Sie die Blumen zudem nicht zu tief ein, die Wurzeln sollten etwa zwei bis drei Zentimeter unter der Erdoberfläche liegen. Drücken Sie das Erdreich nach der Pflanzung vorsichtig an, damit die Pflanzen ausreichend Halt in dem nun noch lockeren Boden finden. Gießen Sie anschließend kräftig und achten Sie in den ersten Wochen nach der Pflanzung auf eine regelmäßige Zufuhr von Wasser. Auch eine Düngung mit einem handelsüblichen, flüssigen Volldünger kann auf nährstoffarmen Böden sinnvoll sein.

Pflanzzeitpunkt und Pflanzabstand

Bezüglich des besten Zeitpunkts zum Pflanzen von Glockenblumen sei gesagt, dass junge Pflanzen möglichst im Frühjahr, ältere hingegen auch noch spät im Sommer eingepflanzt werden können. Bodenbedeckende bzw. polsterbildende Arten brauchen ausreichend Raum, um sich ihrem Wuchsverhalten entsprechend auszubreiten, hohe Glockenblumen hingegen sollten zusammen mit einem Stützstab gepflanzt werden. Dieser sorgt für die nötige Stabilität und sorgt dafür, dass die Pflanze nicht beim ersten Sturm gleich umknickt.

Bei Balkonblumen achten Sie auf ein ausreichend großes Pflanzgefäß, damit die so kultivierten Glockenblumen ein paar Wurzelausläufer ausbilden können. In der Natur vermehren sich viele Glockenblumen-Arten auf genau diese Weise.

Umtopfen

In Töpfen oder Kübeln kultivierte Glockenblumen pflanzen Sie immer dann um, wenn der Topf zu klein für die Wurzeln wird und diese schon aus dem Pflanzgefäß herauswachsen. In der Regel ist dies etwa alle zwei Jahre der Fall. Sollte nach Ablauf dieser Zeit noch kein größerer Topf benötigt werden, tauschen Sie lediglich die alte Erde durch ein frisches, unverbrauchtes Substrat aus.

Ist die umzutopfende Glockenblume schon recht umfangreich, können Sie sie ganz einfach durch Teilung verkleinern. Außerdem gewinnen Sie auf diese Weise neue Pflanzen, die Sie natürlich auch separat einpflanzen. Sowohl das Umtopfen als auch das Teilen ist während der gesamten Vegetationsperiode möglich.

Pflegen Sie Ihre Glockenblumen hingegen lediglich einjährig, ist ein Umtopfen nicht notwendig.

Gießen

Ausgepflanzte Glockenblumen sollten Sie lediglich in den ersten Wochen nach dem Einpflanzen sowie während längerer Trockenphasen, vor allem im Hochsommer, gießen. Topfpflanzen hingegen sind auf eine regelmäßige Wasserzufuhr angewiesen, schließlich können sie sich nicht selbst versorgen. Gießen Sie jedoch maßvoll und mit Fingerspitzengefühl, denn steht der Wurzelbereich dauerhaft zu feucht, droht Fäulnis. Die Fingerprobe liefert einen Hinweis auf den nächsten Bewässerungstermin: Das Substrat sollte oberflächlich bereits gut abgetrocknet sein.

Düngen

Glockenblumen in der Rabatte oder im Beet werden am besten mit Kompost gedüngt, damit sie üppig und lange blühen. Topfexemplare hingegen versorgen Sie etwa alle zwei bis vier Wochen – je nach Größe und Wuchsstärke – mit einem flüssigen Dünger für Blühpflanzen. Dieser sorgt oft für eine schönere Blüte, doch im Grunde genügt auch handelsüblicher Volldünger. Verabreichen Sie die Düngemittel ausschließlich in der Vegetationsperiode, überwinternde Pflanzen werden nicht gedüngt.

Schneiden

Bis auf gelegentliche pflegerische Notwendigkeiten müssen Glockenblumen nicht zurückgeschnitten werden. Trockene und braune Triebe sowie Verblühtes schneiden Sie alsbald weg, zudem lässt sich so die Blütezeit verlängern. Wird die Pflanze hingegen zu groß, sollten Sie sie besser teilen anstatt sie zu beschneiden. Ist ein Rückschnitt dennoch unumgänglich, etwa bei ausufernden Polstersorten, sollten Sie den überschüssigen Wuchs am besten im Frühjahr oder im Herbst beseitigen.

Vermehren

Am leichtesten lassen sich Glockenblumen durch Aussaat oder durch Teilung vermehren, wobei manche Arten sich sogar selbst aussäen. Manche Glockenblumen-Arten ermöglichen zudem eine vegetative Vermehrung durch Stecklinge oder bewurzelte Blattrosetten, allerdings gilt dies längst nicht für alle Zuchtformen.

Überwintern

Winterharte, in den Garten ausgepflanzte Glockenblumen bleiben über die Wintermonate an ihrem Standort. Dort frieren sie möglicherweise bei kalter Witterung zurück, treiben in der Regel jedoch im Frühjahr wieder aus. Dies gilt jedoch nur für die dauerhaften Arten, ein- oder zweijährige Glockenblumen hingegen müssen alljährlich neu angepflanzt bzw. ausgesät werden.

In Kübeln kultivierte Glockenblumen hingegen können zwar während der warmen Sommermonate ins Freie, im Winter gehören sie jedoch ins Haus. Überwintern Sie diese Arten frostfrei, aber kühl bei maximal zehn Grad Celsius. Wässern und düngen Sie zudem nur wenig, auch können Sie die Blumen kräftig zurückschneiden. Anschließend kann die Pflanze auch dunkel überwintern.

Krankheiten und Schädlinge

Selbst im Hinblick auf Krankheiten und einen möglichen Schädlingsbefall unterscheiden sich die zahlreichen Campanula-Arten. In der Regel handelt es sich um robuste Blumen, die nur vereinzelt und unter Einfluss von Pflegefehlern von Krankheiten wie Falschem Mehltau, Grauschimmel oder Rost befallen werden. Insbesondere für letztere Pilzerkrankung sind manche Arten anfällig: Der so genannte Campanula-Rost (Puccinia campanulae) befällt vor allem die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia). Des Weiteren treten bei falscher Düngung oder falschem Gießen vermehrt die Blattfleckenkrankheit oder das Mosaikvirus auf. Diesen pilzlichen Erregern kommen Sie jedoch bei, indem Sie kranke Pflanzenteile wegschneiden, die betroffene Pflanze in ein trockenes Substrat setzen und / oder die Luftfeuchtigkeit verringern.

Manche Glockenblumen-Arten zeigen sich zudem recht anfällig für einen Befall durch Woll- oder Schmierläuse sowie Thripse (so genannte Fransenflügler). Hier hilft allerdings oft nur noch der Einsatz von Insektiziden, wobei Sie solchen auf biologischer Basis den Vorzug geben sollten.

Tipps & Tricks
Im Garten ist manchmal ein Schneckenzaun angebracht, denn insbesondere die Karpaten-Glockenblume erfreut sich bei den gefräßigen Schleimern großer Beliebtheit.

Arten und Sorten

Aus der artenreichen Gattung der Glockenblumen werden etwa 30 verschiedene Arten in Gärten und Kübeln gepflegt. Gemäß ihrer Wuchsformen und ihrer Standortvorlieben unterteilen Gärtner diese in zwei verschiedene Gruppen, wobei die großen bis mittelgroßen Arten die erste Gruppe bilden. Diese eignen sich vor allem für Beete und hübsche Wildstaudenpflanzungen. Die zweite Gruppierung hingegen umfasst eher niedrig bleibende Arten, die perfekt für magere und trockene Standorte geeignet sind. Diese passen wunderbar in Steingärten, auf Trockenmauern oder auch Tröge.

Im Gartenbeet und im Topf machen vor allem diese Glockenblumen-Arten eine gute Figur:

  • Dalmatiner Glockenblume (Campanula portenschlagiana): bildet dichte Polster aus, maximal bis 15 Zentimeter hoch, zahlreiche violette Blüten zwischen Juni und August
  • Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana): bildet dichte Polster aus, zahlreiche, kleine hell- bis dunkelviolette Blüten zwischen Juni und Juli, ideal für den Schatten
  • Karpaten-Glockenblume (Campanula carpatica var. carpatica): wächst dichtbuschig, Wuchshöhe bis ca. 30 Zentimeter, zahlreiche violettblaue Blüten zwischen Juni und Juli, viele Sorten
  • Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata): polsterförmig wachsende Art mit zahlreichen dunkelvioletten Blüten
  • Marien-Glockenblume (Campanula medium): buschig wachsende Staude mit einer Wuchshöhe von bis zu 90 Zentimetern, große Blüten in verschiedenen Blau- und Violetttönen sowie in Weiß und Rosa
  • Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia): leuchtend blaue bis violette Blüten zwischen Juni und Juli, hochständige Art für Rabatten
  • Punktierte Glockenblume (Campanula Punctata-Hybriden): großer Sortenreichtum
  • Pyramiden-Glockenblume (Campanula pyramidalis): bis zu 180 Zentimeter hoch, viele hellblaue Blüten zwischen Juli und August, ideal als Begleiter zu Rosen
  • Stern-Glockenblume (Campanula isophylla): bildet bis zu 35 lange, hängende Triebe aus, zahlreiche hellblaue oder weiße Blüten zwischen Juni und Juli
  • Wald-Glockenblume (Campanula latifolia var. macrantha): Wuchshöhe bis 100 Zentimeter, dunkelviolette Blüten zwischen Juni und Juli
  • Zwerg-Glockenblume (Campanula cochleariifolia): niedriger Wuchs bis etwa 20 Zentimeter Höhe, viele kleine, violette Blüten zwischen Juni und August, sehr gut geeignet für Steingärten

Daneben existieren noch weitere interessante Glockenblumen-Arten mit unterschiedlichen Blütenfarben und Wuchsformen:

  • Alpen-Glockenblume (Campanula alpina): hübsche hellblaue Blüten
  • Bart-Glockenblume (Campanula barbata): aparte hellblaue Blüten
  • Rapunzel-Glockenblume (Campanula rapunculus): essbar, hell- bis mittelblaue Blüten

Ines Jachomowski