So gelingt der Anbau von Auberginen im Garten

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Auberginen sind wärmeliebende Pflanzen

Auberginenpflanzen sind eine Zierde im Garten. Besitzen Sie ein Gewächshaus, so können Sie dieses leckere Gemüse selbst anbauen. Aber auch im Freiland fühlen sich die Pflanzen unter bestimmten Bedingungen wohl.

Herkunft der Pflanze

Auberginen wurden in Asien schon vor etwa 4000 Jahre angebaut. Sie sind aus Indien im 15. Jahrhundert nach Südeuropa gekommen. Wie Tomaten und Paprika gehören sie zu den Nachtschattengewächse.

Die Aussaat

Wollen Sie Ihre Auberginen selbst heranziehen, so müssen Sie schon im Februar die kleinen Samen in die Erde bringen. Dazu Töpfe von etwa 8-10 cm mit Aussaaterde füllen und ein bis zwei Samen ca. 1cm tief hineindrücken und angießen.
Um eine gleichmäßige Feuchtigkeit zu garantieren, ist es günstig, den Topf nach der Aussaat mit einem Stück Frischhaltefolie abzudecken. Unter dieser Folie entsteht ein feuchtes Klima in dem dich die Pflanzen wohl fühlen.
Die Zeit bis zur Keimung ist bei Auberginen mit 2-4 Wochen relativ lang. Da braucht es etwas Geduld und eine Temperatur von minimal 20 Grad.

Standortbedingungen

Auberginen sind sehr wärmehungrig und sonnenliebend. Ein Gewächshaus ist für den Anbau dieser Pflanze am besten geeignet. Freilandpflanzungen lohnen sich nur in Weinanbaugebieten, an einer Südwand oder einem sehr warmen Balkon im Topf.
Mit einem humosen, lockeren Boden haben Sie die besten Voraussetzungen für eine Pflanzung geschaffen. Eine Einarbeitung von gut gereiftem Kompost und abgelagertem Mist bietet eine gute Grundlage für eine reiche Ernte.

Die Pflanzung

Ab Ende April, wenn das Wetter nicht zu kalt ist, können Sie mit der Pflanzung im Gewächshaus beginnen. Im Freiland sollten die Eisheiligen Mitte Mai unbedingt abgewartet werden.
Haben Sie Ihr Gewächshaus oder Ihren Pflanztopf optimal mit Kompost und humoser Erde vorbereitet, so geben Sie nun noch etwas organischen Dünger in Form von Hornspänen dazu.

  1. Heben Sie ein genügend großes Loch für die Pflanze aus.
  2. Topfen Sie die Aubergine aus.
  3. Stellen Sie die Jungpflanze in das vorbereitete Pflanzloch.
  4. Bedecken Sie die Pflanze mit Erde und drücken Sie diese an.
  5. Neben die Aubergine sollten Sie ein bis drei Stäbe stecken, damit Sie die Triebe während des Wachstums anbinden können.
  6. Gießen Sie die Pflanzung gut an.
  7. In einem Abstand von ca. 50 cm kann die nächste Aubergine gesetzt werden.
  8. Als gute Nachbarn eignen sich Paprika und auch Kohl. Tomaten im selben Haus sollten einen größeren Abstand von mindestens 60cm bekommen.

Die richtige Pflege

Achten Sie in den nächsten Wochen auf eine gleichmäßige Wasserzufuhr. Regenwasser eignet sich für die Bewässerung am besten. Wollen Sie Ihren Pflanzen etwas Gutes tun, so benutzen Sie erwärmtes Wasser. Dafür brauchen Sie nur am Vortag die Kanne mit Wasser füllen und in die Sonne oder ins Gewächshaus zu stellen.
Um ein Austrocknen der Erde zu vermeiden, können Sie die Erde rund um die Pflanze mulchen. Dafür eignet sich Rasenschnitt oder zerkleinerte Blätter von Brennnesseln oder anderen Wildkräutern.
Achten Sie darauf, dass die Mulchschicht nicht zu dick ist, damit das Material nicht schimmelt. Eine Stärke von 3-4 cm ist optimal.
Haben sich die ersten Früchte gebildet, so dürfen Sie mit handelsüblichen Flüssigdünger alle zwei Wochen Nahrung zuführen. Sie können auch selbst Pflanzenjauche herstellen.

Pflanzenjauche herstellen

  1. Zerkleinern Sie Brennnessel oder andere Wildkräuter grob mit der Schere.
  2. Füllen Sie dieses Pflanzenmaterial in einen Topf oder Eimer.
  3. Nun geben Sie Wasser darauf und lassen den Sud etwa 10 Tage stehen.
  4. Da dieser Ansatz beim Gären anfängt unangenehm zu riechen, sollten Sie den Behälter etwas abseits aufstellen.
  5. Nun die fertige Jauche verdünnen. Auf 10 Liter Wasser geben Sie 1 Liter Jauche und rühren gut um.
  6. Mit dem so gewonnenen Dünger können Sie auch viele andere Pflanzen im Garten düngen. So zB. Tomaten und Kartoffeln.

Das Ausgeizen

Auberginen werden mit drei bis vier Trieben gezogen. Wachsen mehr Triebe an einer Pflanze, so sollten Sie diese mit einem Messer abschneiden. Binden Sie die Triebe an Stäbe an oder Sie ziehen Bänder an den Giebel des Gewächshauses und befestigen Sie diese daran. Die unteren Blätter entfernen Sie am besten. Dadurch erreichen Sie eine bessere Durchlüftung der Pflanze und beugen Krankheiten vor.

Krankheiten und Schädlinge

Auberginen können wie Tomaten und Kartoffeln von Krautfäule befallen werden. Regelmäßiges Lüften des Gewächshauses und vorsichtiges Gießen, um die Blätter nicht zu benetzen, helfen den Krankheitsausbruch zu vermeiden.
Um den Befall von Blattläusen und weißer Fliege vorzubeugen, stellen Sie Gelbtafeln auf. Diese locken die Tiere durch ihre Farbe an und die Insekten bleiben daran kleben.

Die Ernte

Mit dem Erntebeginn können Sie erst Mitte Juli rechnen. Die Früchte benötigen viel Sonne und Wärme zum Ausreifen. Haben die Auberginen ihre weiße, grüne, rote oder violette Farbe erreicht, sind sie erntereif.
Sie sollten nur ausgereifte Früchte ernten. Im unreifen Zustand besitzen diese viel von dem giftigen Stoff Solanin und sollten nicht verzehrt werden.
Mit einem scharfen Messer trennen Sie die reifen Auberginen von der Pflanze. Gehen Sie dabei vorsichtig vor. An den Stängel der Früchte befinden sich Dornen, die empfindlich stechen können.

Tipps & Tricks
Auberginen sind in ihrem Ursprungsland eigentlich mehrjährig. Starten Sie doch einen Versuch, indem Sie die Pflanzen im Herbst in einen großen Topf setzen und im Haus frostfrei überwintern.