Süßkartoffeln sind im Garten nicht nur pflegeleichte Pflanzen, sie lassen sich auch einfach vermehren. Dennoch werden beim Pflanzen immer wieder Fehler gemacht, die den Ertrag mindern. Mit einigen Tipps können Sie diese Fehler vermeiden und sich über eine reiche Ernte freuen.
Stecklingsvermehrung
Die häufigste Methode, die auch in der professionellen Pflanzenzucht angewandt wird, ist die Vermehrung über Stecklinge. Die Stecklinge werden dazu bereits im Herbst abgeschnitten und anschließend als Jungpflanzen überwintert.
Im Herbst bei oder kurz vor der Ernte der Süßkartoffeln schneiden Sie rund 20 cm lange Triebe ab. Entfernen Sie die Blätter im unteren Bereich und stellen Sie sie ins Wasser. Mindestens eine Blattachse muss im Wasser sein, weil sich an dieser Stelle die Wurzeln bilden. Sobald sich kleine Wurzeln gebildet haben, kommen die Stecklinge in ein mäßig nährstoffreiches Substrat.
Über den Winter sollten die Jungpflanzen hell, aber kühl stehen. Ideal sind konstante Temperaturen um 10°C. Über 15°C sollte die Temperatur nicht steigen, weil sonst die Triebbildung zu stark ist. Die Triebe können Sie aber auch im Winterquartier einkürzen und daraus wieder neue Stecklinge züchten, falls die Süßkartoffeln in dieser Zeit zu ausufernd wachsen.
Keimung
Bei der Vermehrung der Süßkartoffeln wird häufig der Fehler gemacht, ein Rhizom aus dem letzten Jahr wieder einzupflanzen. Dies ist jedoch ein Fehler, der die Ernte maßgeblich verkleinern kann. Dieser Fehler wird häufig gemacht, weil angenommen wird, dass Kartoffeln und Süßkartoffeln gleichermaßen vermehrt werden. Während die Kartoffel ein Speicherorgan am Anfang zum Wachsen benötigt, würde dies bei der Süßkartoffel auf Dauer ertragsmindernd sein, weil die gebildeten Triebe keine weiteren verdichten Rhizome mehr ausbilden.
Das Rhizom der Süßkartoffel wird daher lediglich zur Keimung gebracht und die Triebe anschließend vom Rhizom abgetrennt. Süßkartoffeln können Sie auf mehreren Wegen keimen lassen. Eine Möglichkeit ist sie ins Wasser zu stellen, sodass etwa noch 1/3 herausschaut.
Sie können ab Februar ein Rhizom auch direkt in die Erde pflanzen und warten, bis sich Triebe gebildet haben. Sobald einige etwa 10 cm lange Triebe da sind, graben Sie die Süßkartoffel vorsichtig aus und trennen die Triebe ab. Der Vorteil bei dieser Methode ist, dass die Triebe meist schon schön entwickelte Wurzeln haben.
Samen
Theoretisch besteht die Möglichkeit die Süßkartoffel über Samen zu vermehren. Dies ist jedoch sehr aufwendig und die Erfolgsquote ist wesentlich geringer als bei der Vermehrung über Stecklinge oder Jungtriebe.
Ein weiterer Nachteil der Vermehrung über Samen ist der Umstand, dass Sie nicht genau wissen, welche Eigenschaften die Süßkartoffel später haben wird, da sie die genetischen Informationen von zwei Pflanzen bekommt. Bei einer Vermehrung über Stecklinge oder Triebe bekommen Sie eine exakte genetische Kopie. Die Süßkartoffeln, die daraus wachsen, haben exakt die gleichen Eigenschaften, wie die Mutterpflanze etwa bei Farbe oder Geschmack.