Kartoffeln richtig zum Keimen bringen

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Kartoffeln können einfach in einer Kiste keimen gelassen werden

Kartoffeln sind interessante Pflanzen. Zum Keimen benötigen sie weder Wasser noch Erde. In ihren Knollen sind alle Voraussetzungen für das Austreiben bereits vorhanden. Wie Sie das Keimen am besten fördert, erfahren Sie hier.

Das Saatgut

Ab Anfang März hält der Fachhandel Saatkartoffel bereit. Die Sortenauswahl ist groß. Experimentieren Sie in Ihrem Garten doch einmal mit unbekannten Sorten. Oder bauen Sie Ihre Lieblingskartoffel an.
Hier ein paar Sorten:

  • Belle de Fontenay: Eine französische Knolle mit einem hervorragenden Geschmack. Sie zählt zu den Feinschmeckersorten und ist festkochend.
  • Anuschka: Eine deutsche Sorte mit glatten Kartoffeln und einem sehr guten Geschmack. Ihr Fleisch färbt sich gelb und sie ist festkochend.
  • Annabelle: Diese sehr frühe Sorte aus den Niederlanden ist sehr bissfest und von gelber Farbe. Sie wächst auch auf schweren Böden.
  • Goldmarie: Eine ertragreiche Salatsorte die besonders am Anfang sehr langsam wächst. Ein Vorkeimen ist hier unbedingt angezeigt.

Das Keimen

Das Vorkeimen der Kartoffeln bietet eine sehr gute Möglichkeit die spätere Ernte zu verfrühen. Eine Knolle ohne Vorkeimen hat eine etwa zwei bis drei Wochen längere Vegetationsperiode.
Vier Wochen vor dem Auspflanzen dürfen Sie mit dem Keimen beginnen. Also etwa Mitte/Ende März ist ein günstiger Zeitpunkt. Dann hat die Knolle vier Wochen Zeit sich zu entwickeln. Es gibt zwei Methoden zum Keimen:

  • Keimen in einer Kiste
  • Keimen in einem Topf

Keimen in der Kiste

Haben Sie sich Ihre Saatkartoffeln besorgt, so können Sie mit dem Keimen beginnen. Hierfür die Knollen in eine Kiste nebeneinander legen. Diese bei ca. 15 Grad an einen hellen Ort stellen.

Wenn Sie sich die Kartoffeln genau ansehen, erkennen Sie kleine dunkle Keime. Diese nennt man Augen. Hier wachsen die großen Kartoffelkeime heraus und bilden später grüne Stängel und Blüten.

Einen vollsonnigen Platz sollten Sie beim Keimen vermeiden. Die Kartoffeln würden bei Sonneneinstrahlung schnell austrocknen und die frischen Triebe einen Sonnenbrand bekommen. Haben Sie sehr große Saatkartoffeln, kommt Ihnen vielleicht die Idee, die Kartoffeln zu halbieren. Das kann zu Fäulnis und zum Eindringen von Krankheitskeimen führen. Also immer die ganze Kartoffel benutzen.

Das Keimen im Topf

Im Topf gekeimte Kartoffeln besitzen den Vorteil, dass sich nicht nur Keime sondern auch schon Wurzeln bilden. Das fördert das spätere Anwachsen sehr.

  1. Einen geeigneten Topf von ca. 10-15cm Größe bereitstellen. (Die Knolle sollte gut hineinpassen.)
  2. Gemüseerde oder Kompost einfüllen. Die Kartoffel etwa drei cm tief hineindrücken und mit Erde bedecken.
  3. Den Topf auf einen Untersetzer stellen, hell bei ca. 15 Grad aufstellen und gleichmäßig feucht halten.
  4. Nach ca. zwei bis vier Wochen wird sich eine Pflanze bilden.

Das Pflanzen ohne Vorkeimen

Haben Sie keine Zeit oder keinen Ort um Ihre Knollen keimen zu lassen, so dürfen die Kartoffeln ab Anfang/ Mitte April auch ohne große Keime in das Beet.

Die Augen der Kartoffel sollten beim Legen nach oben zeigen. Dadurch wachsen diese in die richtige Richtung. Etwa fünf cm tief sollte die Knolle in die Erde. Anschließend kann noch angehäufelt werden.

Das Pflanzen

Ist das Frühlingswetter schon warm und trocken, so steht dem Auspflanzen Ihrer Kartoffeln nichts mehr im Weg. Eine Bodentemperatur von 7-9 Grad ist für diese südländischen Gewächse sehr vorteilhaft.

Das Beet sollte mit Kompost oder gut verrotteten Mist vorbereitet sein. Auch eine Düngung mit organischem Dünger wie Hornspäne genügt. Lockern Sie den Boden tief auf und ziehen Sie Reihen im Abstand von etwa 40 cm.
Legen Sie die gekeimten Knollen vorsichtig in die mit Kompost gefüllten Rillen. Die Keime sollten dabei nach oben zeigen. Nun mit Vorsicht Erde darauf geben. Ein Anhäufeln der Reihen bietet Schutz vor kaltem Wetter und verhindert später die Bildung von grünen Stellen an den Kartoffeln.

Dafür die Erde etwa 10 cm hoch auf die fertig gepflanzten Reihen häufen. Die Keime werden dadurch mit Erde bedeckt. Das schadet ihnen nicht. Sie wachsen bald wieder ans Licht. Durch Sonneneinstrahlung kann sich das giftige Salonin in den Knollen bilden. Das Anhäufeln verhindert dieses optimal.

Tipps & Tricks
Für eine gute Gesundheit Ihrer Kartoffeln trägt das Pflanzen von Studentenblumen bei. Sie können den Befall von Nematoden verhindern.