Kartoffeln zum richtigen Zeitpunkt ernten – Tipps und Anleitungen

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Kartoffeln im eigenen Garten ernten ist ein Erlebnis für die ganze Familie

Haben Sie Kartoffeln in Ihrem Garten angebaut, so ist es wichtig, diese zum richtigen Zeitpunkt zu ernten. Wann dieser ist und wie Sie die Kartoffeln ernten, erfahren Sie hier mit Tipps und Anleitungen.

Die Frühkartoffeln

Der Anbau

Sind die Saatkartoffeln im Haus bei ca. 15 Grad gut vorgekeimt , steht dem Auspflanzen bei warmen Frühlingswetter im April nichts mehr im Weg. Das Beet sollte im Herbst oder im Frühjahr mit verrotteten Stallmist oder Kompost gut vorbereitet sein.

Die optimale Bodentemperatur für das Legen der Kartoffeln beträgt 9 Grad. Kühle Temperaturen und Feuchtigkeit schaden den Kartoffeln. Ist das Wetter ideal, so ziehen Sie Reihen von ca. 50 cm Abstand und legen die Knollen etwa 5 cm tief hinein.

Bei der Pflege Ihrer Kartoffeln müssen Sie auf regelmäßige Wassergaben achten. Staunässe mögen die Pflanzen nicht. Während der Vegetationsdauer sollten Sie einmal mit Hornspänen oder Pflanzenjauche nachdüngen.

Der Erntezeitpunkt

Bei günstiger Witterung beginnt die Ernte der begehrten Knollen schon Ende Juni. Wenn sich das Laub gelblich färbt und die Schale sich in rohem Zustand nicht mehr von der Knolle reiben lässt, sind die Kartoffeln zum Verzehr gut geeignet.
Hat sich die Krautfäule in Ihrem Bestand breitgemacht, ernten Sie die Kartoffeln der befallenen Pflanzen als Erstes. Dieser gefürchtete Pilz dringt auch in die Knollen und schädigt sie mit braunen eingedellten Flecken. Der Geschmack leidet darunter.

Einige Sorten

  • Roter Erstling: Wie der Name schon sagt, ist diese Kartoffel besonders früh reif. Die Knollen leuchten beim Ernten in einem kräftigen Rot. Sie besitzt einen ausgezeichneten Geschmack.
  • Casablanca: Diese aus Schottland stammende, frühe, gelbfleischige Knolle ist sehr unempfindlich. Sie bringt einen hohen Ertrag und gleichmäßig geformte Kartoffeln.
  • Maris Peer: Sie ist eine anspruchsvollere Sorte. Gleichmäßige Bewässerung ist sehr wichtig. Ihr cremiges Fleisch hat einen ausgezeichneten Geschmack. Gegen Krautfäule ist sie relativ unempfindlich.

Mittelspäte bis Späte Kartoffelsorten

Der Anbau

Mittelspäte bis späte Sorten benötigen etwa 150-170 Tage bis zur Erntereife. Werden Sie Ende April Anfang Mai gesetzt, können Sie im Oktober ernten. Bei guter Lagerung sind sie bis zum nächsten Frühjahr haltbar. Sind die Knollen gut vorgekeimt, dürfen sie in ihr Beet umziehen. Als Beetvorbereitung sollten Sie Kompost oder verrotteten Stallmist im Herbst oder Frühjahr eingearbeitet haben.

Bei einem Reihenabstand von 40-50 cm und einem Pflanzabstand von 30-50 cm finden die Kartoffeln ideale Wachstumsbedingungen. Die Knollen sollten nicht tiefer als 5 cm liegen und mit Erde angehäufelt werden.
Die Pflege im Sommer beschränkt sich auf regelmäßige Wasser-und Düngergaben. Überprüfen Sie Ihre Pflanzen häufig auf Krankheitsbefall. Den Kartoffelkäfer können Sie absammeln und gegen Pilzkrankheiten kann eine vorbeugende Spritzung mit Schachtelhalmbrühe helfen.

Häufeln Sie die Beete gut an. Sind die Knollen der Sonne ausgesetzt, bilden sich grüne Stellen. Diese enthalten das giftige Solanin. Beim der Verarbeitung der Kartoffeln müssen Sie solche Stellen großzügig herausschneiden.

Tipps & Tricks
Ein regelmäßiges Anhäufeln beugt dem Wildkräuterwuchs gut vor. Sie ersparen sich dadurch das Entfernen des Wildwuchses.

Der Erntezeitpunkt

Geerntet werden spätere Sorten, wenn das Laub vergilbt und eingetrocknet ist. Erst dann sind die Kartoffeln wirklich ausgereift und gut lagerfähig. Etwa zwei Wochen vor dem Ernten sollten Sie das Gießen und Düngen einstellen. Nur so kann die Knolle richtig ausreifen.

Ende September/ Anfang Oktober ist der richtige Zeitpunkt für den Erntebeginn. Sollen die Knollen gelagert werden, so darf das Wetter nicht zu warm sein. Optimal sind Temperaturen von weniger als 15 Grad. Bei zu hohen Temperaturen während der Ernte, neigen die Knollen zu Fäulnis.

Auch bei den späten Sorten gilt: hat sich die Krautfäule breit gemacht, so ernten Sie nicht zu spät. Der Pilz befällt besonders bei feuchtem Wetter leicht die Knollen.

Sorten für den späten Anbau

  • Cara: Eine Knolle die sehr gleichmäßige, große Kartoffeln bildet. In der Pflege ist sie einfach, weil sie mit Trockenheit gut zurechtkommt.
  • Blaue Anneliese: Blaues Fleisch und blaue Schale zeichnen die Kartoffel aus. Sie besitzt einen angenehmen, kräftigen Geschmack und ist festkochend.
  • Voran: Diese Züchtung aus Vorpommern aus dem Jahre 1931 ist sehr spät. Sie wird beim Kochen mehlig.

Die Ernte

Haben Sie Ihre Kartoffeln gehäufelt , so ist die Ernte nun leichter. Der Boden des Walls ist schön locker und die Knollen lassen sich leicht aus dem Erdreich heben. Bei einem Anbau in flachen Beeten müssen Sie mehr Kraft aufwenden. Stechen Sie beim Ernten nicht zu dicht an der Pflanze ein, damit Sie keine Knollen verletzen. Eine Gabel ist beim Ernten einem Spaten vorzuziehen. Die Verletzungsgefahr für die Kartoffel ist geringer. Die Knollen werden mit einer Gabel höchstens angestochen aber nicht durchtrennt.

  1. Schauen Sie, ob das Laub schon abgestorben ist.
  2. Ziehen Sie das abgestorbene Kraut vorsichtig aus der Erde. Hier werden schon einige Knollen aus der Erde kommen.
  3. Nun mit einer Gabel etwa 20-30 cm neben der Pflanze in die Erde stechen, damit so wenig wie möglich Kartoffeln verletzt werden.
  4. Die Gabel etwas anheben und leicht schütteln. Dabei fällt die Erde ab und auf der Gabel bleiben die Kartoffeln zurück.
  5. Die Knollen einsammeln und noch einmal von der anderen Seite der Pflanze mit der Gabel in die Erde einstechen.
  6. Mit den Händen im nun lockeren Boden nach Kartoffeln suchen und in einen Korb oder eine Kiste legen.
  7. Anschließend die Ernte in den Lagerraum bringen und in vorbereitete Kisten sortieren.
Tipps & Tricks
Trockenes Wetter ist optimal für die Ernte. Die Kartoffeln können dann ohne viel Erde aus dem Boden geholt werden. Bei nasser Witterung sollten die Knollen vor dem Einlagern in einem kühlen Raum noch abtrocknen. Die Gefahr von Fäulnis ist sonst sehr hoch.

Die Lagerung

Bei guter Sortenwahl und optimalen Erntezeitpunkt können Kartoffeln bis ins Frühjahr hinein lagern. Wichtig sind dabei der richtige Lagerraum und die geeignete Temperatur. Ein frostfreier Ort ohne Licht bietet die besten Voraussetzungen. Das kann ein Keller sein oder eine frostsichere Garage. Auch ein kühler Raum in der Wohnung ist geeignet. Der Raum sollte nicht zu trocken und dunkel sein. Sie können die Kartoffeln auch in feuchten Sand einlegen. Das verhindert ein austrocknen.

Nach der Ernte müssen Sie beschädigte Knollen aussortieren. Nur einwandfreie Knollen dürfen ins Winterlager. Legen Sie Ihre Ernte vorsichtig in große Pappkartons oder besser noch Holzkisten. Es dürfen auch mehrere Schichten übereinander liegen.
Beachten sollten Sie, dass die Knollen nicht zu kalt liegen dürfen. Bei einer Temperatur unter 5 Grad verwandelt sich die Stärke in Zucker. Die Kartoffeln schmecken dann süß. Von einer Lagerung im Kühlschrank ist daher abzuraten.

Tipps & Tricks
Genießen Sie Ihre Ernte frühzeitig. Besonders Frühkartoffeln sind von der Pflanze direkt auf den Teller sehr schmackhaft.