Sie dürfen ohne Scheu den Anbau von Ysop wagen. Das Gewächs stammt zwar aus dem sonnigen Süden und Osten Europas. Doch bereits vor Jahrhunderten ist unsere Heimat auch zu seiner Heimat geworden. Außerdem hat der ausdauernde Halbstrauch nur bescheidene Pflegeansprüche.
Ein sonniger Platz und ein paar Samen
Wenn Sie Ysop, wissenschaftlich Hyssopus officinalis, im eigenen Garten anbauen möchten, schauen Sie sich nach einem sehr sonnigen, warmen und möglichst windgeschützten Standort um. Ein durchlässiger Boden, damit sich kein Wasser stauen kann, und eine Portion Kalk ist alles, was dieses Kraut noch verlangt.
Mit ein paar Samen, von einer bestehenden Pflanze gesammelt oder im Handel gekauft, kann der Anbau in Mai starten. Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland. Das Vorziehen im Haus ist ab März zwar möglich, bringt jedoch keinen nennenswerten Vorteil, da Ysop ohnehin schnell wächst.
- Boden auflockern und von Steinen und Unkraut befreien
- Samen dünn aussäen und andrücken
- höchstens mit 5 mm Erde bedecken (Lichtkeimer)
- Saatstelle mit einer Brause befeuchten
- durchgehend mäßig feucht halten
- Keimung erfolgt nach 2-3 Wochen
- Jungpflänzchen mit 25 cm Abstand vereinzeln
- Ysop ist guter Begleiter von Rosen
- im Gemüsebeet vertreibt er Schnecken und Läuse
Möchten Sie Ysop in einer Kräuterspirale kultivieren, ist ein Platz neben Salbei und Rosmarin ganz oben im trockenen Bereich ideal für ihn.
Die Pflegeansprüche sind überschaubar
Bienenkraut oder Eisenkraut, wie Ysop hierzulande auch genannt wird, verträgt Trockenheit bestens. Nur junge Pflanzen werden nach Bedarf gegossen, ausgewachsene Pflanzen rufen selbst im Hochsommer nicht nach der Gießkanne. Eine Kompostgabe im Frühjahr liefert genügend Nährstoffe. Ysop ist winterhart. In einer rauen Gegend sollten ihn dennoch eine dicke Laubschicht oder etwas Reisig bis zum Frühjahr wärmen.
Ysop sollte im späten Frühjahr einen kräftigen Rückschnitt bekommen, jedoch nicht bis ins alte Holz. Ein zweiter Rückschnitt erfolgt unmittelbar nach der Blütezeit, die etwa von Juni bis in den September geht. Das Schneiden bewirkt, dass er kompakter und formschöner wächst.
Ysop als Würzkraut
Sein Geschmack ist leicht bitter und sehr intensiv, deswegen sollte er nur sehr sparsam eingesetzt werden. Es werden frische Blätter und junge Triebe geerntet. Gut passt Ysop zu Kartoffelspeisen, Salaten, Suppen, Fisch- und Fleischgerichten. Das Kraut wird nicht mitgekocht, sondern kurz vor dem Servieren dazugegeben. Die blau-violetten Blüten sind ebenfalls essbar und eine schöne Dekoration.
Ysop als Heilkraut verwenden
Ysop findet auch in der Heilkunde Verwendung, wird dafür aber meist getrocknet. Er hat Inhaltsstoffe, die antiviral, Sekret lösend und entzündungshemmend wirken. 2 TL getrockneter Ysop wird mit 200 ml heißem Wasser übergossen. Nach etwa acht bis zehn Minuten Ziehzeit hilft der warme Tee gut gegen Erkältungsbeschwerden der oberen Atemwege.