Rotbuchen sind in den europäischen Wäldern, in Parks, manchmal auch in Gärten heimisch. Meist werden sie kaum beachtet. Erst im Herbst, wenn Unmengen Laub auf die Erde fallen und die Früchte der Rotbuche, die Buchecker, den Boden übersäen, wird man aufmerksam.
Die Buchecker
Die Buchecker ist die Frucht der Rotbuche, die zum ersten Mal nach etwa 40 Jahren vom Baum ausgebildet wird und zur Reife kommt. Buchen sind einhäusige Pflanzen, das heißt, dass männliche und weibliche Blüten auf einem Baum sitzen. Die männlichen Buchenblüten sind kleine, hängende Blütenbüschelchen, die weiblichen Blüten sind bis zu zwei Zentimeter große grünliche, stehende Kapseln, aus denen an der Spitze zwei (manchmal auch vier) grüne Narben herausragen. Die Narben werden vom Wind bestäubt und es entstehen zwei (oder vier) Kapselfrüchte, die Bucheckern. Sind die kleinen Nüsschen reif, verholzt der stachelige Fruchtbecher, die Eckern bekommen eine harte Schale und fallen aus dem Becker. Man erkennt die Buchecker an ihrer Form:
- dreikantig
- läuft spitz zu, ähnelt einer kleinen Pyramide
- braune Farbe
- Länge bis zu 2 cm
- zwei, manchmal auch vier Stück in einem Fruchtbecher
- Reifezeit von September bis Oktober
- leicht giftige Frucht
Verwendung der Buchecker
Bucheckern sind zu allererst eine wichtige Nahrung für Vögel, Eichhörnchen, Mäuse, Rehe, Hirsche, Wildschweine und andere Waldbewohner. Die Bucheckern enthalten sehr viel Öl und helfen den Tieren dabei, sich einen Winterspeck anzufuttern.
Auch der Mensch kann die Buchecker in Maßen verzehren. Im rohen Zustand enthält sie viel Oxalsäure und Fagin, ist daher leicht giftig. Folgende Vergiftungserscheinungen können auftreten:
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Magenprobleme
- Atemnot
Wird die Buchecker jedoch geröstet, ist sie bedenkenlos verzehrbar und schmeckt auch noch gut. Früher wurde sie in Notzeiten als wertvolle Nahrungsergänzung gegessen oder zu Mehl gemahlen. Das grobe Mehl diente auch als Kaffeeersatz. Wer möchte, kann die Bucheckern rösten und zu herbstlichen Salaten servieren.
Neue Buchen aus Bucheckern
Natürlich kann man die Bucheckern auch für ihren ursprünglichen Zweck nutzen und neue Buchen säen. Die im Wald gesammelten Früchte werden zunächst stratifiziert. Das heißt, sie müssen eine Zeit lang kalt gelagert (evtl. im Kühlschrank) gelagert werden, damit überhaupt eine Keimung statt findet. In der Natur bleiben die Eckern auf dem Boden liegen, frieren im Winter ein oder werden zugeschneit. Im Frühling bringen sie kräftige Keime hervor.
Möchte man die Rotbuche im Garten kultivieren, sät man die Bucheckern entweder im Herbst direkt ins Freiland oder man bewahrt die Früchte kalt und dunkel bis zur Aussaat auf.