Die Familie der Enziangewächse umfasst 35 Arten in Europa. Am bekanntesten ist der stängellose Blaue Enzian, der vor allem im Hochgebirge vorkommt. Die hoch wachsenden Arten findet man auf Wildwiesen und auch im Wald. Da alle Enziane unter Naturschutz stehen, wurden verschiedene Sorten für den Anbau im Garten gezüchtet.
Aussehen und Blütezeit
Der kleine Blaue Gartenenzian besitzt, genau wie sein wild wachsender Bruder, eine Blattrosette, aus der sich die kelchförmige Blüte entwickelt. Auch die großwüchsigen Arten sind für die Gartenkultivierung erhältlich. Enziane können in verschiedenen Farben kultiviert werden. Neben dem leuchtenden Blau blüht er auch in Rosa, Weiß, Violett, Gelb und rot.
Die unterschiedlichen Enzianarten blühen auch zu verschiedene Zeiten. Wer seine Enziane für den Garten mit Bedacht wählt, hat ab dem Frühjahr bis hinein in den Spätherbst ständig Enzianblüten in seinen Beeten.
Standort und Boden
Der Standort sollte mit Bedacht gewählt werden, da Enziane nicht gerne umgesetzt werden. Die Wachstumsbedingungen:
- halbschattige Lage
- wenig direkte Sonneneinstrahlung
- windgeschützt
- je nach Art, kalkhaltiger oder saurer Boden
- hoher Nährstoffgehalt
- gute Durchlässigkeit beim Substrat
- stets ausreichend Feuchtigkeit
- Vermeidung von Staunässe, evtl. Einbau einer Drainage
Pflege
Sind die Enziane angewachsen, benötigen sie wenig Pflege. Sie wachsen am liebsten ungestört. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass der Boden immer leicht feucht ist. Enzianwurzeln dürfen nicht austrocknen. Im Herbst oder im Frühjahr können abgestorbene Pflanzenteile abgeschnitten werden. Ältere Pflanzen teilt man im Frühjahr als Verjüngungskur.
Vermehrung
Bleiben die verblühten Blüten an der Pflanze, bilden sie Samen aus und vermehren sich eigenständig. Wer dies nicht möchte, erntet die Samen und sät sie noch im Herbst an eine andere Stelle. Als Kaltkeimer benötigt der Enzian die Kälte des Winters, um keimen zu können.
Die Teilung der Pflanze ist ebenfalls eine Möglichkeit zur Vermehrung. Man holt die Pflanze vorsichtig aus dem Boden und zieht sie auseinander. Beide Teile werden an einem geeigneten Standort wieder eingesetzt und angegossen.
Überwinterung
Der Enzian ist eine winterharte Staude, die jedoch für ein wenig Schutz dankbar list. Dafür deckt man sie mit Reisig ab, der Kochsche Enzian verträgt auch Tannenzweige. Topfenziane müssen auf Styropor oder Holz an einen geschützten Ort gestellt werden. Der Topf kann mit Vlies umhüllt werden.