Bei fleischfressenden Pflanzen ist die Bildung von Blüten ein besonderes Ereignis, denn es ist ein Anzeichen dafür, dass bei der Pflege alles optimal verlaufen ist. Blüten von Karnivoren haben einige ganz besondere Merkmale.
Optimaler Standort
Ein entscheidender Faktor, ob eine fleischfressende Pflanze eine Blüte bildet oder nicht, ist der Standort. Sie benötigen sonnige Standorte und können im Sommer problemlos in Freien direkt in der prallen Sonne stehen. Eine Ausnahme bilden Karnivoren im Glas. Die Gläser wirken wie ein Brennglas und können selbst Pflanzen, deren Substrat feucht ist, verbrennen. Pflanzen in dieser Kulturvariante sollten vor der größten Mittagshitze geschützt werden.
Neu gekaufte Pflanzen sollten Sie ebenfalls nicht gleich in die pralle Sonne stellen. Gewöhnen Sie die Pflanzen langsam an die direkte Sonne. Stellen Sie sie anfangs in den Schatten oder Halbschatten. Nach mehreren Tagen haben die fleischfressenden Pflanzen ausreichend Schutzstoffe gebildet, dass Sie sie in die direkte Sonne stellen können.
Pflege
Ein weiterer Baustein für die Bildung von Blüten ist die richtige Pflege. Obwohl kleine Insekten eine zusätzliche Nahrungsquelle darstellen, benötigen fleischfressende Pflanzen nicht unbedingt Insekten zum Überleben, da die Substrate mehr als ausreichend Nährstoffe bieten. Es ist daher nicht notwendig fleischfressende Pflanzen zu füttern.
Worauf bei der Pflege achten müssten, ist eine konstante Wasserversorgung. Fleischfressende Pflanzen werden im sogenannten Anstau-Verfahren gegossen. Dabei füllen Sie einen Untersetzer mit ca. 2 cm Wasser auf. Nachdem das Substrat die Feuchtigkeit aufgesogen hat, warten Sie noch ca. zwei Tage, bis Sie den Untersetzer erneut auffüllen.
Auf eine Düngung können Sie bei Karnivoren gänzlich verzichten. Wichtig ist, dass Sie die Pflanzen jährlich umtopfen. Verwenden Sie ausschließlich für Karnivoren geeignete Substrate.
Blüten mit langen Stielen
Ein besonderes Phänomen bei fleischfressenden Pflanzen ist, die Bildung von Blüten an sehr langen Stielen. Insekten sind für Sie nicht nur eine Nährstoffquelle, sondern Sie benötigen Sie auch zur Bestäubung. Die Blüte ist jedoch nicht mit dem Kelch oder Trichter zum Fangen von Insekten zu verwechseln. Kannenpflanzen bilden ebenfalls eigene Blütenstände aus.
Der große Abstand mit dem langen Blütenstiel zur Pflanze dient dazu, dass die Bestäuber nicht versehentlich in die Fallen der Pflanzen geraten. Besonders gut lässt sich dies beispielsweise beim Fettkraut beobachten. Aus einer grundständigen Rosette wächst ein Blütenstiel mit einer Länge oft bis zu 20 cm heraus.