Oliven werden in Deutschland eher selten geerntet. Aufgrund des Klimas findet kein Anbau in professioneller Form statt. Geringe Mengen an Früchten wachsen jedoch in privaten Gärten. Dies gilt zumindest dann, wenn das Wetter im Sommer mitspielt und vor allem eine Befruchtung stattgefunden hat.
Olivenbäume sind der Regel fremdbestäubt
Die geringe Zahl geernteter Früchte lässt sich nicht zuletzt auf den Umstand zurückführen, dass sich in vielen Gärten bzw. auf den meisten Balkonen maximal ein Olivenbaum im Topf befindet. Die meisten Sorten von Olivenbäumen sind jedoch auf eine Fremdbestäubung angewiesen. Anderenfalls wachsen an ihnen keine Früchte. Von daher sind mindestens zwei Bäume im selben Garten notwendig, da sich in der unmittelbaren Nachbarschaft meist keine weiteren Exemplare befinden.
Unterschiedliche DNA ist entscheidend
Da der Erwerb eines weiteren Baumes mit entsprechenden Kosten verbunden ist, verfallen viele Hobbygärtner auf die Idee einer Vermehrung mittels Stecklingen. Diese Ableger teilen jedoch mit der Mutterpflanze die exakt gleiche DNA. Eine Bestäubung findet daher in der Regel nicht statt und wenn doch, führt sie zu eher geringen Erträgen. Es muss daher für eine Ernte mindestens ein zweiter Olivenbaum gepflanzt bzw. erworben werden.
Mit dem Pinsel nachhelfen
Eine weitere Schwierigkeit ist, dass Olivenbäume im rauen mitteleuropäischen Klima meist nur an gut windgeschützten Standorten vernünftig gedeihen. Bei wenig Wind und nur zwei Pflanzen sind die Chancen einer natürlichen Bestäubung entsprechend gering. Von daher dürfte kein Weg daran vorbeiführen, bei der Bestäubung ein wenig von Hand nachzuhelfen. Hierzu übertragen Sie die Pollen mithilfe eines Pinsels von einem Baum auf den anderen. In ähnlicher Weise gilt dies auch für die wenigen selbstbefruchtenden Sorten des Olivenbaums, bei denen ein einziges Exemplar genügt, da auch bei diesen Bäumen der Wind nur bedingt eine Hilfe ist. Zu diesen Sorten zählen:
- Leccino
- Frantoio
- Aglandou
- Cailletier