Die Süßkartoffel ist im Garten keine aufwendige Kultur, denn sie ist in der Pflege sehr einfach. Selbst die Vermehrung ist nicht aufwendig und gelingt sogar Garteneinsteigern. Das Windengewächs liefert nicht nur ein schmackhaftes Wurzelgemüse, sondern ist im Garten auch ein attraktiver Blickfang.
Vorkultur ab Februar
Im Vergleich zu den Kartoffeln werden bei Süßkartoffeln keine Saatknollen gepflanzt. Hobbygärtner pflanzen war gelegentlich vorgetriebene Süßkartoffeln ein, die liefern jedoch weitaus geringere Erträge. Anstatt die Rhizome einzupflanzen, werden Stecklinge gepflanzt, die im Herbst geschnitten und über den Winter gepflegt wurden oder Triebe von den Rhizomen, die im Frühjahr gebildet wurden.
Die Überwinterung der Süßkartoffel als Rhizom bietet viele Vorteile, denn sie stellt an ihr Lager keine großen Anforderungen und brauch so auch wenig Platz. Ab Februar ist es Zeit, die Rhizome aus dem Lager zu holen und die Triebbildung zu fördern.
Damit die Wurzelstücke Triebe zum Setzen bilden, können Sie das Rhizom in ein Glas mit frischem Wasser stellen. Alternativ können Sie die Süßkartoffeln in einen Topf einpflanzen. Sobald sich Rhizome gebildet haben, die etwa 10 cm lang sind, werden sie von der Mutterpflanze abgetrennt und in Töpfe eingepflanzt. Hallten Sie die Jungpflanzen in den ersten Wochen mäßig feucht.
Pflanzzeit
Die Süßkartoffeln sind ausgesprochen frostempfindlich und dürfen erst ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden. Vorher ist die Gefahr groß, dass ein Spätfrost die empfindlichen Triebe zum Absterben bringt.
Wenn Sie die Süßkartoffeln im Kübel pflanzen wollen, können Sie dies bereits einige Wochen vorher tun. Der Kübel muss bis Mitte Mai jedoch frostfrei und hell stehen.
Bodenvorbereitung
Egal, ob Sie die Süßkartoffeln ins Freiland in ein Beet pflanzen, in einen Kübel oder ins Hochbeet setzen, die Erde sollte immer Nähstoffreich sein. Das exotische Wurzelgemüse ist ein Starkzehrer, weshalb sie sich auch nur mit Kulturen verträgt, die Schwachzehrer sind.
Folgende Pflanzen sind als direkter Nachbar sehr gut geeignet:
- Dill
- Kamille
- Mangold
- Salat
In den Boden arbeiten Sie einen Langzeitdünger etwa in Form von reifem Kompost oder abgelagertem Mist ein. Zusätzlich können Sie noch etwas Hornspäne einarbeiten. Bei einer Pflanzung im Beet achten Sie zudem darauf, dass der Boden tiefgründig gelockert und feinkrümelig ist. Wollen Sie die Süßkartoffeln im Kübel kultivieren, ist es wichtig, dass dieser genug Ablauflöcher hat, dass sich darin keine Staunässe bildet.
Süßkartoffeln einpflanzen
Bei einer Pflanzung in einem Kübel sollte das Gefäß mindestens 60 Liter Erde fassen können. Ideal sind schwarze Pflanzgefäße, da es die Süßkartoffeln sehr warm mögen. Der Standort der Pflanzen sollte später sonnig sein, sie mögen auch gerne vollsonnige Plätze.
Die Pflanzung selbst ist nicht aufwendig, denn Sie heben lediglich ein Pflanzloch aus, das etwas größer ist, als der Wurzelballen. Drücken Sie die Erde um die Pflanzen vorsichtig an, damit keine Wurzeln beschädigt werden, denn die sollen sich später zu verdickten Rhizomen entwickeln.
Beabsichtigen Sie mehrere Pflanzen in ein Beet zu setzen, achten Sie auf einen Pflanzabstand von 50 – 60 cm. Die Süßkartoffeln bilden lange Ausläufer, die sich teilweise wieder im Boden verwurzeln. Dadurch können sie mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen, wodurch sich auch schönere Rhizome entwickeln. Bei einer Kultur im Kübel müssen Sie dies mit regelmäßigen Wasser- und Düngergaben kompensieren. Die Erde sollte immer mäßig feucht sein.
Pflege
Die Süßkartoffel ist im Garten eine anspruchslose Pflanze, solange Sie sie regelmäßig mit Wasser und Dünger versorgen, machen Sie nichts falsch. Die Süßkartoffeln bevorzugen organische Dünger und auf mineralische Dünger wie Gesteinsmehl können Sie verzichten.
Geeignete Dünger sind:
- Hornmehl
- organischer Flüssigdünger aus dem Handel
- Jauchen
Vor allem die Brennnesseljauche ist ein eine kostengünstige Alternative zu gekauften Düngern. Dazu füllen Sie einen Kübel zu rund 2/3 mit grob zerkleinerten Brennnesseln auf. Die können die gesamte Pflanze von der Triebspitze bis zur Wurzel in allen Entwicklungsstadien verwenden. Den Rest des Gefäßes füllen Sie mit Wasser auf und decken alles ab.
Rühren Sie gelegentlich um und sobald die Pflanzenteile weitgehend zersetzt sind, ist die Jauche fertig. Im Abstand von rund zwei Wochen düngen Sie die Süßkartoffeln mit der Jauche, die im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt wird.
Schädlinge und Krankheiten
Von Krankheiten ist die Süßkartoffel nur selten betroffen. Bei einer Kultur im Kübel kann es zu Staunässe kommen, was die Pflanzen jedoch meist nicht tötet, jedoch zu einem verkümmerten Wachstum und einem entsprechend geringeren Ertrag führt.
Bei einer Pflanzung im Beet können den Süßkartoffeln Wurzelschädlinge wie Wühlmäuse gefährlich werden. Nicht jede Sorte ist bei den Nagern gleichermaßen beliebt, vor allem Süßkartoffeln mit violetter Schale oder violettem Fruchtfleisch sind bei ihnen besonders beliebt. Gelegentlich gehen sie aber auch an andere Sorten mit orangefarbenem oder weißem Fruchtfleisch.
Einige wenige Wühlmäuse können Sie meist mit unterschiedlichen Duftstoffen vertreiben. Bei einem starken Befall sollten allerdings andere Formen der Kultur, wie eine Pflanzung im Kübel in Erwägung gezogen werden.