Wer gern mit Kräutern würzt, der hat nicht nur ein Lieblingskraut. Mal sind es eine Handvoll, Mal auch viel mehr Arten, die da frisch im Garten auf ihre Verwendung warten dürfen. Doch während der Gärtner sie stets alle liebt, sind sie einander nicht immer freundlich gesinnt.
Gute Nachbarschaft gleich gute Ernte
Die Unverträglichkeit einiger Kräuterarten bleibt nicht folgenlos. Manche setzen sich durch, andere bleiben auf der Strecke. Wer sich also mit Freundschaften und Feindschaften in der Kräuterwelt auskennt und diese bei der Bepflanzung berücksichtigt, sichert damit nicht zu Letzt seine eigene Ernte. Vor allem wo blattnahes Wachstum unvermeidlich ist, beispielsweise in einer Kräuterspirale aus Feldsteinen, in einem Balkonkasten-Kräuterbeet oder in einem Hochbeet, muss dieser Aspekt dringend Berücksichtigung finden.
Einjährige und mehrjährige Kräuter trennen
Für einjährige Kräuterarten muss jedes Frühjahr die Erde für die Aussaat aufgelockert werden, im Herbst werden die Reste samt Wurzeln ausgerissen. Das bringt Unruhe im Wurzelbereich, was mehrjährigen Kräuterstauden missfällt. Gruppieren Sie die einjährigen Kräuter daher zusammen, mit einem deutlichen Abstand zu den mehrjährigen. Wenn sich allerdings ein einjähriges und ein mehrjähriges Kraut gegenseitig fördern, zum Beispiel im Kampf gegen Schädlinge, ist es sinnvoll, von dieser Regel abzuweichen. Beliebte einjährige Kräuter sind:
- Basilikum
- Dill
- Kamille
- Kerbel
- Koriander
- Kresse
- Majoran
- Sommer-Bohnenkraut
Kräuter mit ähnlichen Ansprüchen harmonieren gut
Wenn ein sonnenliebendes Kraut und ein schattenliebendes Kraut nebeneinanderstehen, muss eins davon leiden. Entweder es hungert nach Licht oder verbrennt unter der prallen Sonne. Soweit ist das einleuchtend. Das gilt auch für die Vorliebe für feuchten oder trockenen Boden. Beim Nährstoffbedarf kann es dagegen manchmal sinnvoll sein, zwei Starkzehrer zu trennen, da sie gemeinsam den Boden schnell auslaugen.
Günstige Kräutergemeinschaften
- mediterrane Kräuterarten untereinander
- Basilikum neben Petersilie, Oregano und Rosmarin
- Petersilie neben Dill, Gartenkresse, Basilikum, Kerbel oder Schnittlauch
- Kamile mit Dill, Kerbel und Majoran
- Thymian mit Bohnenkraut, Borretsch, Estragon und Koriander
- Bohnenkraut, Lavendel und Ysop
Ungünstige Kräuternachbarschaften
- Petersilie mit Estragon, Kerbel, Koriander, Lavendel und Minze
- Basilikum mit Dill, Majoran, Pfefferminze und Zitronenmelisse
- Kamile mit Minze oder Petersilie
- Koriander mit Kerbel und Schnittlauch
- Thymian mit Majoran und Minze
- Wermut mit Melisse und Kümmel
Diese Kräuter sollten besser einsam stehen
Gute Nachbarschaft hin oder her. Wenn es der Platz im Garten zulässt, pflanzen Sie stark wuchernde Kräuterarten wie Pfefferminze lieber abseits von anderen Kräutern, damit diese nicht „erdrückt“ und verdrängt werden. Auch Wermut, Liebstöckel, Echter Lorbeer und Eberraute sollten in Einzelstellung gepflanzt werden, am besten in einen wurzelbegrenzenden großen Kübel.
Aromaverträglichkeit hat nichts mit guter Nachbarschaft zu tun
Nur ein kleiner Hinweis: Wenn zwei Kräuter im Beet nicht miteinander auskommen, kann es dennoch sein, dass ihre Aromanoten wunderbar zusammenpassen. Ein gutes Beispiel dafür sind Thymian und Majoran.