Der Granatapfel ist keine Zitrusfrucht

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Granatäpfel zählen nicht zu den Zitrusfrüchten.

Zwischen Zitrusfrüchten und Granatäpfeln gibt es zwar viele Parallelen wie die Inhaltsstoffe oder die Standort- bzw. Pflegeansprüche, dennoch sind die Arten nicht miteinander verwandt. Tatsächlich sind die Verwandtschaftsverhältnisse beim Granatapfel interessant und auf den ersten Blick nicht immer klar.

Familie der Weiderichgewächse

Bei einem Blick auf den Steckbrief des Granatapfelbaums zeigt sich, dass er zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae) gehört. Innerhalb dieser Familie befinden sich Arten wie der heimische Gewöhnlicher Blutweiderich (Lythrum salicaria) oder die im Wasser beheimatete Wassernuss (Trapa natans).

Optisch haben die Arten nicht viel gemeinsam, sind jedoch genetisch eng miteinander verwandt. Der Granatapfel ist innerhalb der Weiderichgewächse in eine eigene Unterfamilie geschoben worden, jener der Punicoideae. Dort befinden sich lediglich zwei Arten von denen eine Art, der Sokotra-Granatapfel (Punica protopunica), endemisch ist.

Alle Züchtungen bzw. Kulturformen basieren lediglich auf einer Art, Punica granatum, die bereits in frühen Kulturen als Obstpflanze genützt wurde. In Ägypten wurden Granatäpfel als Grabbeigabe bei hohen Beamten gefunden. In der Kulturgeschichte stand der Granatapfel lange als Symbol der Macht und wurde auch als Reichsapfel bezeichnet.

Wärme bevorzugt

Was Granatäpfel jedoch mit Zitrusfrüchten gemeinsam haben, ist ihre Vorliebe für Wärme. Granatäpfel kommen ursprünglich aus klimatisch begünstigten Gebieten wie Mittel- und Westasien, der Türkei oder dem Kaukasus. Sie können mit Trockenheit gut umgehen und vertragen es auch einmal, wenn das Substrat gänzlich durchtrocknet.

Eine gute Pflege und ein vollsonniger Standort sind jedoch für die Pflanzen im Sommer wichtig. Wassermangel und Schatten können die Ursache für eine mäßige Blütenbildung sein. Dadurch bringt der Granatapfelbaum auch nicht den gewünschten Ertrag.

Wo er sich auch vom Zitrusbraum unterscheidet, ist seine kurzzeitige Verträglichkeit bei Frost . Zitrusbäume sind sehr frostempfindlich, während der Granatapfel Temperaturen bis -5°C noch verträgt. Kurzzeitig für einige wenige Tage hält er auch Temperaturen bis -10°C aus. Dadurch kann er sogar in unbeheizten Wintergärten oder Gewächshäusern überwintert werden.

Gesunde Inhaltsstoffe

Im Bezug auf die Inhaltsstoffe gibt es ebenfalls Parallelen zur Zitrusfrucht. Der Granatapfel hat einen hohen Anteil an Vitamin C. Zudem wirkt er aufgrund der vielen Farbstoffe auch antioxidativ. Selbst die Kerne des Granatapfels sind sehr gesund. Daraus kann ein exklusives Öl gepresst werden, das reich an gesunden pflanzlichen Fettsäuren ist.