Deutschland ist nicht die Heimat der Zypresse. Aber ein Gastland, das sie willkommen heißt. Das hiesige Klima ist zwar rauer aber nicht gänzlich lebensfeindlich. Und wenn der Baumbesitzer weiß, wie er alle Lebensfaktoren optimal wählt, wird sich der Nadelbaum wohlfühlen und steinalt werden.
Der ideale Standort
Als Gewächs des sonnigen Südens verlangt die Echte Zypresse auch hierzulande nach viel Sonnenschein und Wärme. Sonnige bis halbschattige Gartenbeete sind ideal, Schatten dagegen zu meiden. Der Platz sollte zudem windgeschützt liegen, damit sie vor allem im Winter nicht eisigen Winden ausgesetzt ist. Regionen des Landes mit milden Wintertemperaturen und wenig Niederschlag, wie beispielsweise Weinbaugebiete im Rheinland, bieten sich für die Gartenkultivierung an. In rauen Gegenden ist die Zypresse im Topf besser aufgehoben.
Der Boden sollte nährstoffreich und locker sein, darf nicht zu Staunässe neigen, da es sonst leicht zu Wurzelfäule und anderen Krankheiten kommen kann. Bei Bedarf wird die Erde mit Sand aufgelockert und eine Drainageschicht angelegt, die im Kübel ohnehin unverzichtbar ist.
Da die Zypresse ein flaches, weit verzweigtes Wurzelwerk besitzt, lässt sie sich nach ein paar Standjahren nur schwer umpflanzen. Deswegen muss die Standortentscheidung gleich ein Volltreffer sein.
Pflege
Die Zypresse verträgt keine Trockenheit, deswegen muss ihr Besitzer bei Bedarf eingreifen. Als schnellwachsender und immergrüner Nadelbaum benötigt sie zudem reichlich Nährstoffe:
- bedarfsgerecht gießen, wenn die oberste Erdschicht trocken ist
- auch im Winter an frostfreien Tagen
- im Frühjahr mit Kompost, Tierdung oder Hornspänen düngen
- Topfexemplare mit Flüssigdünger für Koniferen versorgen
- von Frühjahr bis Herbst alle 2-3 Wochen
- bei Bedarf in Form schneiden
Winterschutz
An geschützten Standorten vertragen ausgepflanzte Zypressen kurzzeitig Temperaturwerte um -10 °C. Gegen stärkeren bzw. langanhaltenden Frost müssen sie geschützt werden. Der Boden wird dick mit Mulch bedeckt, die Krone mit Jute atmungsaktiv umhüllt. Zypressen im Topf überwintern hell und kühl im Haus. Alternativ sollten sie an einer Hauswand bzw. unter einer Überdachung auf isolierendem Styropor gestellt und zusätzlich mit Jute umwickelt werden.
Wenn das winterliche Klima einer Gegend für eine Echte Zypresse zu rau ist und kein geeignetes Winterquartier zur Verfügung steht, ist die Kultivierung einer Scheinzypresse die bessere Entscheidung.
