Tränende Herzen sind erste Frühlingsboten im Staudenbeet. Ihre außergewöhnlichen Blütenrispen bieten einen faszinierenden Blickfang und machen Lust auf mehr. Mit wenig Aufwand lassen sich die hübschen Stauden ganz unkompliziert vermehren.
Möglichkeiten zur Vermehrung
Wie die meisten Stauden bietet auch das Tränende Herz verschiedene Varianten für eine Vermehrung. Es kann gesät, geteilt oder mit Stecklingen vermehrt werden.
Teilung
Vor dem Austrieb oder nach der Blüte ist der Zeitpunkt richtig, eine kräftige Pflanze zu teilen:
- Staude mit einer Grabegabel ausgraben, Wurzeln nicht verletzen
- Erde abschütteln
- Wurzelstock mit Messer oder Spaten teilen
- jedes Stück sollte Wurzeln und einen Austrieb besitzen
- Teilstücke sofort am vorbereiteten Standort einsetzen, gut angießen
- wurde im Frühjahr geteilt, benötigen die Jungpflanzen noch einen Schutz vor Nachtfrösten
Stecklinge und Wurzelschnittlinge
Nach der Blüte können 15 cm lange Triebe von der Mutterpflanze abgeschnitten und an einem hellen Ort ins Wasser gestellt werden. Sobald sich ausreichend Wurzeln gebildet haben, setzt man die Stecklinge in ein Gemisch aus Sand und Humus. Die Erde wird leicht feucht gehalten. Die jungen Pflanzen werden hell und frostfrei überwintert. Erst wenn keine Fröste mehr auftreten, können sie im Freiland kultiviert werden.
Wurzelschnittlinge schneidet man an einem Wintertag. Man legt die Wurzeln der Pflanze frei und schneidet 5 cm lange Wurzelstücke ab. Sie werden gesäubert und waagerecht in eine Anzuchtschale mit feuchtem Sand-Torf-Gemisch eingesetzt. Die Schalen überwintert man an einem hellen, frostfreien Ort. Im Frühjahr haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, die neue Pflanze kann ins Freiland gesetzt werden.
Tränendes Herz aussäen
Eine Vermehrung durch Aussaat ist ebenfalls möglich. Die reifen Samen werden gesammelt und können sofort im Freiland ausgestreut oder bis zur Aussaat kühl gelagert werden. Bereits ab Dezember kann die Aussaat vorbereitet werden. Da es sich beim Tränenden Herz um einen Kaltkeimer handelt, müssen die Samen stratifiziert werden. Man legt sie für einige Zeit in den Kühlschrank. Durch den Kältereiz verschwindet die Keimhemmung. Danach wird in ein lockeres Anzuchtsubstrat ausgesät. Die Schalen stehen hell und warm bis sich die ersten Blättchen zeigen. Sind die Jungpflanzen groß genug, können sie in kleine Töpfe vereinzelt werden. Die Töpfe stehen nun kühl bis keine Nachtfröste mehr auftreten. Dann können die Jungpflanzen ins Freiland.