Wie wird ein Tränendes Herz geschnitten?

traenendes-herz-schneiden
Tränendes Herz muss nicht geschnitten werden.

Das Tränende Herz, die Herzblume oder auch der Herzelstock sind beliebte Zierstauden im Garten, die bereits im zeitigen Frühjahr austreiben und spätestens im Mai die gebogenen Stängel mit den zierlichen rosa Herzen präsentieren. Jeder freut sich über eine üppige Blüte. Beim Gärtner stellt sich die Frage, ob für das andauernde Blütenwachstum ein Rückschnitt erforderlich ist.

Zurückschneiden ja oder nein

Das Tränende Herz entwickelt im Staudengarten seinen natürlichen Wuchs, horstbildend, leicht überhängende Triebe und kompakt. Hat die Staude ausreichend Platz, kann sie sich am besten ausbreiten. Ein gezielter Rückschnitt ist daher nicht erforderlich. Allerdings sind Verschönerungsschnitte immer möglich, zum Beispiel

  • können verblühte Blüten entfernt werden, verhindert die kräftezehrende Samenbildung und regt die Pflanze zu neuem Blütenwachstum an
  • früh vergilbte Blätter wirken störend im Gesamtbild
  • Blüten können für einen Strauß geschnitten werden
  • eine ältere Staude wird verjüngt oder geteilt
  • die Staude engt benachbarte Pflanzen ein
  • eine Erkrankung, beispielsweise ein Pilzbefall, erfordert einen sofortigen Eingriff

Die richtige Zeit für einen Schnitt

Blüten für einen Strauß können immer geschnitten werden, Verblühtes wird auch regelmäßig entfernt. Bei Pilzbefall oder Ähnlichem muss umgehend reagiert werden, damit die Pflanze nicht weiter erkrankt oder noch andere Stauden ansteckt. Befallene Teile werden bis zum Ansatz heraus geschnitten. Ein Rückschnitt der Blätter kann zum Ende der Blütezeit erfolgen, muss aber nicht unbedingt sein, da sich die Pflanze nach und nach zurückzieht und die oberirdischen Pflanzenteile vergehen.

Soll die Pflanze vermehrt werden, können nach der Blüte Stecklinge geschnitten werden. Ein besonderer Schnitt wird erst im Spätherbst oder im Winter durchgeführt. Das ist der Schnitt von Wurzelstecklingen, die ebenfalls zur Vermehrung dienen.

In jedem Fall ist ein zu früher Rückschnitt für die Staude schädlich. Das Tränende Herz benötigt den Rückzug, um Kräfte für das Austreiben im nächsten Jahr zu sammeln. Wird in diesen Kreislauf eingegriffen, könnte die nächste Blüte spärlich ausfallen oder ganz ausbleiben.

Bei allen Schneidemaßnahmen am Tränenden Herzen sollten Schutzhandschuhe getragen werden, denn die Staude ist in allen Teilen giftig. Bei empfindlichen Menschen löst der Kontakt mit dem Pflanzensaft Hautreizungen aus. Daher sollten auch alle entfernten Teile sofort beseitigt werden, damit Kinder und Haustiere nicht damit in Kontakt kommen.