Jakobskreuzkraut ist giftig – welche Gefahr lauert?

jakobskreuzkraut-vergiftung
Jakobskraut ist gifthaltig.

Wie das Aussehen doch täuschen kann. Denn rein optisch betrachtet ist das gelbblühende Jakobskreuzkraut, wissenschaftlich Jacobaea vulgaris, Syn. Senecio jacobaea, eine hübsche Pflanze. Nichts deutet darauf hin, dass in ihr starkes Gift schlummert. Mensch und Tier müssen sich wirklich in Acht nehmen.

Der giftige Inhalt des Jakobskreuzkrauts

Das Jakobsgreiskraut, wie Jakobskreuzkraut auch genannt wird, ist in allen Pflanzenteilen stark giftig. Die höchste Giftstoffkonzentration weisen junge Pflanzen und Blüten auf. Die Pyrrolizidinalkaloide entfalten ihre Giftigkeit nach der Verstoffwechslung in der Leber. Es ist auch hauptsächlich dieses Organ, das geschädigt wird. Es kann sich sogar Leberkrebs entwickeln. Wissenschaftler haben auch eine Gefahr für das Erbgut und Embryonen ausgemacht. Jakobsgreiskraut ist sowohl für Menschen als auch für seine Tiere giftig, besonders für Pferde und Rinder. Sie können das Kraut auf der Wiese vorfinden oder als giftiges Heu vorgesetzt bekommen.

Vergiftungssymptome beim Menschen

Das Jakobskreuzkraut kann leicht mit Echtem Johanniskraut verwechseltwerden, welches als Heilpflanze genutzt wird. Beide blühen ähnlich und nahezu zeitgleich von Ende Juni bis August. Die im ersten Jahr gebildete Blattrosette kann zudem aufgrund der Blattform für Rucola gehalten werden. So kann es unbedarften Sammlern leicht passieren, dass sie ungewollt auch ein paar Stängeln oder Blätter dieses giftigen Krauts pflücken und verarbeiten. Dem bloßen Hautkontakt folgen keine Symptome. Magen- und Darmbeschwerden, die nach dem Verzehr auftreten können, werden oftmals damit nicht in Zusammenhang gebracht. Eine Vergiftung kann nach Monaten oder sogar Jahren zu Leberschäden führen. Dann lässt sich ein Zusammenhang erst recht nicht mehr herstellen.

Gefahr vor allem für Pferd und Rind

Das Jakobskreuzkraut ist für Schafe, Ziegen und andere grasfressende Haustiere giftig. Doch besonders empfindlich zeigen sich Pferde und Rinder. Weder akute noch chronische Vergiftungen können behandelt werden. Auf der Wiese erkennen die Tiere in der Regel diese Giftpflanze und meiden sie. Auf vernachlässigten, d.h. selten gemähten Wiesen, kann es zu einer starken Ausbreitung kommen. Dann wird die Rosette der Pflanze oftmals mitgefressen. Bekommt das Vieh getrocknetes Heu vorgesetzt, welches diese Pflanze enthält, ist es noch gefährlicher, denn im getrockneten Zustand kann es von Tieren nicht mehr wahrgenommen und gemieden werden.

Hinweis:
Ein mit Jakobskreuzkraut durchseuchtes Heu ist hochgiftig und eignet sich nicht mehr als Futter. Es sollte unverzüglich und restlos entsorgt werden, damit kein Tier zu Schaden kommt.

Typische Symptome bei Tieren

In Abhängigkeit von der Größe des Pferdes wirken bereits 40 bis 80 Gramm frisches Jakobskreuzkraut tödlich. Für ein Rind liegt die tödliche Dosis bei etwa 140 Gramm. Beide Tierarten können das giftige Futter verweigern und in der Folge viel Gewicht verlieren. Auf eine Vergiftung deuten folgende Symptome hin:

  • Pferde und Rinder: Koliken, Verstopfung oder blutiger Durchfall
  • Pferde: unkoordinierte Bewegungen, Lichtempfindlichkeit, geschädigte Leber (gelbe Lidbindehäute oder Blindheit)
  • Rinder: zurückgehende Milchleistung; Wechsel von Aufgeregtheit und Lethargie
Tipps & Tricks

Bekämpfen Sie dieses und andere giftige Kreuzkrautarten, sobald Sie sie auf eigenen Flächen zweifelsfrei erkennen. Am besten noch vor der Samenbildung, da sich das Kraut gern weiträumig aussät.