Kartoffeln anbauen leicht gemacht

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Kartoffeln aus dem eigenen Garten sind eine besondere Leckerei

Kartoffeln im eigenen Garten ernten und vom Beet frisch genießen, ist besonders schmackhaft. Damit das Anbauen dieser Knollen im Garten gelingt, gibt es hier Tipps und Anleitungen.

Das Saatgut

Es gibt über hundert zugelassene Kartoffelsorten in Deutschland. Im Fachhandel werden davon nur Wenige angeboten. Spezielle Pflanzbörsen oder das Internet bieten hier eine größere Auswahl. Ab Anfang März können Sie Saatkartoffeln erwerben. Keimen Sie diese nach Möglichkeit im Haus vor. Dazu die Knollen in eine Kiste legen und bei 10-15 Grad hell lagern.

In ca. drei bis vier Wochen haben sich schöne Triebe entwickelt. Dann ist mit Mitte/Ende April der richtige Zeitpunkt für das Legen der Knollen in die Erde gekommen.

Eine kleine Sortenauswahl

  • Dalida: Sie ist eine ertragreiche Sorte mit festkochendem Fleisch. Die Knollen besitzen eine rote Schale und die Pflanze verträgt auch Trockenperioden.
  • Blaue St. Gallen: Eine schweizer Sorte mit blauen leckeren Knollen. Eine cremige Konsistenz und ein intensives Aroma zeichnen sie aus.
  • Solara: Diese aus Deutschland stammende Kartoffel ist festkochend und lange lagerfähig. Sie bringt hohe Erträge und besitzt tiefgelbes Fleisch.

Gute Wachstumsbedingungen

Ein sonniges Beet

Für Ihren Kartoffelanbau sollten Sie einen hellen Standort wählen. Egal ob auf einem Beet oder im Topf viel Sonne und Wärme sind sehr wichtig für die südländischen Gewächse.

Der Boden

Komposterde ist für Kartoffeln hervorragend geeignet. Hier sind ausreichend Nährstoffe vorhanden und der gute Humus und die krümelige Konsistenz werden die Knollen zu gutem Wachstum verhelfen. Haben Sie das Beet schon im Herbst mit verrotteten Stallmist oder Kompost versorgt, so ist es perfekt für den Kartoffelanbau vorbereitet. Sie brauchen es vor dem Pflanzen nur noch einmal gründlich aufzulockern.

Eine Gründung im späten Sommer ausgebracht, ergibt ebenfalls sehr guten Boden. Die Wurzeln lockern die Erde auf und die Blattmasse können Sie im Frühjahr als Mulchdecke verwenden. Möchten Sie Ihr Beet im Frühjahr vorbereiten, so arbeiten Sie Kompost oder gut verrotteten Mist ein. Ist beides nicht zur Hand, bringen Sie Hornspäne oder anderen organischen Dünger aus.

Der Anbau

Ein Reihenabstand von mindestens 50 cm ist optimal. Wählen Sie einen größeren Zwischenraum, so können Sie eine Mischkultur mit Dicken Bohnen oder Kohl anlegen. Eine Pflanzung von Tagetes oder Ringelblumen hat sich ebenfalls bewährt. Sie stärken die Pflanzen und halten Schädlinge fern. Der Abstand zwischen den Knollen sollte, je nach Größe der Kartoffeln, ca. 30-50 cm betragen. Bei kleineren Sorten dürfen die Knollen auch enger beieinander liegen. Größere Sorten benötigen mehr Platz.

Das Stecken

  1. Beträgt die Bodentemperatur etwa 9 Grad, so dürfen die Knollen in die Erde.
  2. Ziehen Sie Reihen und geben Sie Kompost hinein.
  3. Vorgekeimte Kartoffeln mit den Keimen nach oben in die Reihe stecken.
  4. Die Reihen mit der Erde schließen. Die Knollen sollen nicht tiefer als ca. 5cm im Boden stecken.

Der richtige Zeitpunkt

Für Frühkartoffeln ist es Mitte/Ende April Zeit in die Erde zu kommen. Das Wetter sollte allerdings warm und trocken sein. In höheren Lagen oder bei einem späten Frühlingsbeginn muss das Pflanzen verschoben werden. Spätere Sorten dürfen bis Mitte/Ende Mai in den Boden. Die Ernte von Kartoffeln die Sie lagern möchten, beginnt erst im Herbst bei kühleren Temperaturen. Somit haben die Kartoffeln von Mai bis in den Herbst genug Zeit zum Reifen.

Das Häufeln

Sind die Knollen in der Erde, so können Sie sofort nach dem Stecken Erde als Wall auf die Reihen häufen. Da besonders im Mai noch mit Nachtfrösten gerechnet werden muss, sind die jungen Triebe optimal vor Kälte geschützt. Die aufgeworfene Erde ist außerdem sehr locker. Eine gute Durchlüftung sorgt für optimalen Wuchs und reiche Ernte. Bringen Sie mehrmals im Jahr frische Erde auf den Wall, werden Sie den Unkrautwuchs gut unterdrücken. In den entstandenen Furchen gedeihen Mischkulturen mit Bohnen und Kohl hervorragend.

Das spätere Ernten wird durch das Häufeln ebenfalls erleichtert. Sie brauchen nur den entstandenen Wall auseinanderziehen und nicht tief in der Erde zu graben, um Ihre Knollen zu finden. Besitzen Sie aber sehr sandigen, leichten Boden in dem die Knollen optimale Wachstumsbedingungen finden, so müssen Sie nicht zwingend Ihre Kartoffeln häufeln. Auf die Erntemenge wirkt sich das Häufeln der Kartoffeln nicht maßgeblich aus. Bei sehr verdichtetem Boden oder lehmiger Erde zahlt sich ein Häufeln der Kartoffeln allerdings aus.

Die Pflanzung im Topf

In Topf oder Kübel ist ein Anbau von Kartoffeln sehr gut möglich. Hierfür einen geeigneten Topf von mindestens 30 cm Größe mit Erde füllen und die Kartoffeln etwa 5cm tief hineindrücken.

Tipps & Tricks
Sie können zum Stecken der Knolle nur ca. 10 cm Erde in den Topf geben und während des Wachstums immer wieder Erde in den Topf füllen, bis er voll ist. Die Pflanze wird damit angeregt, viele Kartoffeln am Stängel zu treiben.

Die Pflege

Das Gießen und Düngen

Kartoffeln mögen es gleichmäßig feucht. Um den Pflanzen eine gute Wasserzufuhr zu ermöglichen, ist es sinnvoll zwischen die Reihen zu gießen. Dort kann das Wasser gut einsickern.

Ein Düngen des Beetes ist etwa vier bis sechs Wochen nach dem Stecken angezeigt. Kartoffeln benötigen für eine gute Entwicklung viele Nährstoffe. Düngen Sie zB. mit Hornspänen oder Pflanzenjauchen Ihre Knollen. Bis ca. zwei bis drei Wochen vor der Ernte dürfen Sie gut wässern und auch düngen. Dann sollten Sie das Beet trockener halten, damit die Kartoffeln in Ruhe ausreifen können.

Der Wildkräuterbewuchs

Besonders zu Vegetationsbeginn werden viele Wildkräuter keimen. Später wachsen die Pflanzen zu mächtigen Exemplaren heran und werden den Bewuchs überwuchern. Das Hacken sollten Sie allerdings unterlassen werden. Sie könnten die Knollen verletzen. Ziehen Sie das störende Kraut lieber mit der Hand vorsichtig heraus. Häufeln Sie Ihre Kartoffeln das ganze Jahr über mit Erde an. Dadurch verhindert Sie effektiv das Aufkommen von Wildkräutern.

Krankheiten und Schädlinge

Haben sich Kartoffelkäfer breit gemacht, so bringt das Absammeln der Insekten Abhilfe. Besonders die vielen braunen Larven und die gelben Eier müssen Sie gründlich entfernen. Um das Ausbrechen der Krautfäule zu verhindern, sollten Sie möglichst morgens gießen. Eine Spritzung mit Schachtelhalmbrühe kann das Ausbrechen dieser gefürchteten Krankheit ebenfalls verhindern. Da dieser Pilz gern auch die Tomaten befällt, ist ein großer Abstand zwischen diesen beiden Kulturen angezeigt.

Die Ernte

Kartoffeln teilt man in Frühkartoffeln und spätere Sorten oder Lagerkartoffeln ein. Dementsprechend unterschiedlich ist der Erntezeitpunkt. Während bei den späten Sorten das Kraut schon vollkommen verdorrt sein sollte, dürfen Sie die frühen Knollen ernten, wenn das Blattwerk noch grüne Farbe zeigt. Können Sie die Schale mit dem Finger nicht mehr von der rohen Kartoffel reiben, ist das ein Zeichen für reife Knollen.

Frühkartoffeln sind nicht lange lagerfähig. Sie sollten nach der Ernte bald verarbeitet werden. Am besten ist es, nur so viele Knollen zu ernten, wie in der Küche zügig verbraucht werden können.

Spätere Sorten und Sorten für die Lagerung kommen erst im Herbst aus der Erde. Wollen Sie Kartoffeln für den Winter einlagern, so dürfen die Temperaturen beim Ernten mit ca. 10-15 Grad nicht zu hoch sein. Werden die Knollen bei sehr warmen Wetter geerntet, leidet dir Haltbarkeit.

Die Lagerung

Lagern Sie Ihre Kartoffeln in einem luftigem nicht zu trockenem Raum. Ein Keller ist hervorragend geeignet oder eine frostsichere Garage ebenfalls. Für Dunkelheit im Lagerraum sollte gesorgt sein. Bei Helligkeit oder gar Sonneneinstrahlung bilden die Knollen den giftigen Stoff Solanin. Sichtbar wird dies durch grüne Stellen an der Knolle. Auch die Keime enthalten dieses Gift.

Tipps & Tricks
Um eine möglichst breite Sortenvielfalt zu erlangen, tauschen Sie doch Kartoffeln mit Freunden und Bekannten. So können Sie verschiedene Knollen probieren.