Die Ranunkel aus der Familie der Hahnenfußgewächse zählt auch zu den Zwiebelgewächsen. Manchmal werden die Zwiebeln auch als Knollen bezeichnet, doch beide Bezeichnungen treffen nicht das tatsächliche Aussehen des Speicherorgans der Ranunkel.
Die seltsame Zwiebel
Das hellbraune Überdauerungsorgan der Ranunkel sieht aus wie ein kleiner Tintenfisch. Es hat oben eine Verdickung, von der mehrere tentakelartige Wurzeln ausgehen. Die Zwiebeln werden mit den Tentakeln zuerst in die Erde gesteckt, aus deren Verbindungsstelle wächst im Frühjahr der Trieb heraus.
Die Pflanzung
Damit sich im Frühjahr schöne Ranunkelblüten öffnen, ist es wichtig, die Zwiebel zur richtigen Zeit in die Erde zu setzen. Der beste Zeitpunkt dafür ist der Herbst. Da Ranunkeln äußerst empfindlich auf winterliche Temperaturen reagieren, sollten die Zwiebeln in Töpfe gesetzt und frostfrei in einem kühlen, dunklen Raum überwintert werden. Es ist auch möglich, die Zwiebeln ab März direkt ins Freiland zu pflanzen, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Bei der Pflanzung geht man wie folgt vor:
- Zwiebeln einige Stunden vor dem Pflanzen ins Wasser legen.
- Bei Topfkulturen vor dem Auffüllen mit Erde eine Drainage einbauen.
- Auch im Beet kann zur Vermeidung von Staunässe eine dünne Drainage sinnvoll sein.
- Zwiebeln mit den Tentakeln nach unten etwa 5 cm tief in die Pflanzerde setzen.
- Erde auffüllen, andrücken, nicht angießen.
- Erst gießen, wenn der erste Trieb erscheint.
Vermehrung
Die Zwiebeln der Ranunkeln entwickeln während ihrer Wachstumsperiode Brutzwiebeln. Sie sind kleiner als die Mutterzwiebel und dienen zur Vermehrung. Wenn die Mutterzwiebel für die Überwinterung ausgegraben wird, sollte man die Zwiebelchen abtrennen und überwintern. Im Herbst (alternativ im Frühjahr) werden alle Ranunkelzwiebeln eingesetzt.
Überwinterung
Die Ranunkelzwiebeln sind sehr frostempfindlich. Nur in sehr milden Regionen können sie im Boden verbleiben. Allerdings benötigen sie auch hier einen Schutz. Abdeckungen aus Reisig, Kompost oder einigen Lagen Vlies sind empfehlenswert.
Sind kalte Winter mit hohen Minustemperaturen an der Tagesordnung, ist es ratsam, die Ranunkeln auszugraben und ins Winterquartier zu bringen. Dazu werden die Zwiebeln ausgegraben, die Erde abgeschüttelt und jede Zwiebel in Zeitungspapier gewickelt. Die Lagerung erfolgt in Sand oder einer Holzkiste, das Quartier ist frostfrei, trocken, dunkel, kühl und luftig. Geeignet sind Kellerräume, Dachböden oder auch die Garage.