Die nicht winterharten Geranien dürfen hierzulande häufig nur einen Sommer lang erblühen. Für dieses einjährige Dasein muss kein Besitzer zur Schere greifen. Doch wer sie im Herbst nicht lieblos wegwerfen, sondern weitere Jahre kultivieren möchte, sollte auf das Zurückschneiden niemals verzichten.
Im Sommer hauptsächlich Verblühtes entfernen
Während des Sommers ist an der Geranie jeder neue Trieb willkommen, verspricht er doch zahlreiche Blüten zu tragen. Nur die verblühten Blüten müssen zeitig entfernt werden, damit sie bei Feuchtigkeit nicht schimmeln bzw. die Bildung neuer Blüten angeregt wird.
Entfernen Sie ebenso einzelne Blätter, die beschädigt sind oder welken. Sollte der Standort windig sein, können vor allem bei Hängegeranien einzelne Triebe abbrechen. Schneiden Sie die Bruchstellen glatt, etwa 1 cm über einem Blattknoten. Auch wenn Geranien sehr dicht wachsen, macht es Sinn, einige Triebe auszulichten, damit die Pflanzen nach Regen schneller abtrocknen können.
Abgebrochene Triebe können Sie als Stecklinge verwenden, um aus ihnen neue Geranien zu ziehen. Ebenso ist es möglich, im August gezielt etwa 10 cm lange Stecklinge für die Vermehrung zu schneiden.
Kräftiger Rückschnitt im Herbst
Vor dem ersten Frost müssen Geranien in ein Winterquartier ziehen. Nach einem Rückschnitt nehmen die Gewächse weniger Platz ein, verlieren weniger Feuchtigkeit und werden seltener Opfer von Krankheiten bzw. Schädlingen. Schneiden Sie mit einer scharfen und sauberen Schere wie folgt:
- alle Triebe um etwa ein Drittel bis Hälfte einkürzen
- 2-3 Blattknoten sollten pro Trieb noch verbleiben
- alle noch verbliebenen Blüten, Knospen und Blätter entfernen
- von der Pflanze bleibt nur noch ein etwa 20 cm hohes Gerippe übrig
Geranien, die im Blumenkasten überwintern, können Sie auch bescheidener zurückschneiden, müssen sie jedoch hell stellen und regelmäßig gießen.
Korrekturschnitt im Frühjahr
Auch wenn Geranien im Winterquartier eine Ruhepause einlegen, verlassen sie dieses selten so wie sie es betreten haben. Die Schnittstellen vom herbstlichen Rückschnitt sind ein Stück eingetrocknet, oft haben sich dünne Triebe, sogenannte Geiltriebe, gebildet. Es ist Zeit, einen zweiten Rückschnitt vorzunehmen. Doch zuvor sollten Sie die Geranien umtopfen bzw. einpflanzen und gut angießen. Handeln Sie erst, wenn die Triebe wieder prall aussehen:
- eingetrocknete Enden abschneiden
- etwa 1 cm über einem Blattknoten
- Geiltriebe restlos entfernen
- auch abgestorbene und hohle Triebe entfernen
Abgestorbene Triebe fühlen sich unter Fingerdruck morsch und weich an, während gesunde Triebe noch recht fest sind. Hohle Triebe schneiden Sie am besten stückweise zurück, so erkennen Sie, ob ein Teil des Triebes gesund ist und bleiben kann.
Wurzeln schneiden
Im Frühjahr oder bereits schon im Herbst muss auch das Wurzelwerk der Geranie zurückgeschnitten werden, wodurch neues Wachstum angeregt wird. Dabei werden feine Wurzeln großzügig ausgedünnt, abgestorbene oder faulende Hauptwurzeln entfernt und die gesunden etwas eingekürzt.