Ohne Minze wäre ein Kräutergarten hierzulande undenkbar! Viel zu duftend sind ihre Triebe, und noch dazu übervoll mit heilenden Wirkstoffen. Saftig grün ist die Pflanze viele Monate des Jahres. Doch ist ihr Geschmack durchgehend überzeugend? So ernten Sie richtig.
Das ist von der Minze brauchbar
Hauptsächlich werden grüne Blätter sowie weiche Triebe verwendet. Die Blüten der Minze sind ebenfalls essbar, wenn auch weniger aromatisch als die Blätter. Eine ansprechende Dekoration geben sie allemal ab. Übrigens sind sie auch eine wertvolle Bienennahrung, finden also auch ungeerntet eine sinnvolle Verwendung.
Lange Verfügbarkeit ermöglicht „Frischeinsatz“
Minzeliebhaber verarbeiten das Kraut am liebsten frisch. Im Garten beginnt die Pflanze bereits ab März zu sprießen und wächst fortan munter weiter, bis irgendwann im Spätherbst der erste Frost sie stoppt. Während dieser Zeitspanne dürfen wir zugreifen, sofern genügend grüne Blätter an der Minze sind. Da sie zudem mehrjährig wächst, kann sie Ihnen jedes Jahr eine neue Erntezeit schenken. Ggf. müssen Sie jedoch daran denken, Ihr Exemplar richtig zu überwintern.
Richtig ernten für beiderseitiges Wohl
Jeder Besitzer sollte sich mit der richtigen Erntetechnik auskennen, damit sich die Pflanze auch nach der Ernte weiterhin gut entwickelt.
- niemals einzelne Blätter abzupfen
- der Blattverlust schwächt den „nackten“ Trieb
- stets (fast) ganze Triebe pflücken
- ein Teilstück mit einem Blattpaar stehen lassen
- aus den Blattachseln zeigt sich bald neues Grün
- Blütenentwicklung macht die Blätter fad
- für lange Blätterernte Blütenknospen lieber entfernen
Schneiden Sie die Minze stets mit einer sauberen und scharfen Schere. Reißen Sie nicht an den Trieben, denn so können ungewollt weitere Teile der Pflanze rausgerupft werden.
Die beste Tageszeit für das Pflücken
Wenn Ihre Minze im Gartenbeet steht, werden die Naturgewalten täglich und gar stündlich ihre aktuelle Aromaqualität beeinflussen. So entzieht intensive Sonnenstrahlung dem Grün ätherische Öle. Morgentau macht die Blätter nass, wodurch ein Teil des Aromas ausgewaschen wird. Regen wirbelt zusätzlich Erde auf und verschmutzt die Minze.
Handeln Sie also an einem späten Vormittag. Der Tag selbst darf bedeckt sein, doch zuvor sollten mehrere Sonnentage vorausgegangen sein.
Verzichten Sie generell auf das Waschen der Minze, da danach ihr typischer Geschmack nachlässt. Nur wenn die Minze verschmutzt ist, sollte sie ein kurzes, sanftes Wasserbad nehmen.
Größere Mengen auf richtig ernten
Minze lässt sich gut trocknen und einfrieren, und so in einen Wintervorrat verwandeln. Doch beide Konservierungsarten führen zu Aromaverlusten. Deswegen empfehlen wir, das Kraut zu ernten, wenn die Konzentration seiner „inneren Werte“ am höchsten ist:
- kurz vor der Blütezeit der Pflanze schmecken die grünen Blätter am intensivsten
- meist ist es Anfang Juni soweit
- doch Achtung: Blütezeit ist sortenabhängig
- Triebe unmittelbar vor der Konservierung abschneiden
- am besten nur zur Hälfte, wenn sich die Pflanze schnell erholen soll
Sie haben den Zeitpunkt vor der Blüte verpasst? Dann warten Sie mit der Großernte bis nach dem Verblühen. Doch nur wenn die Triebe noch viele Sonnentage abbekommen, werden Sie geschmacklich Ihre Freude daran haben.